Tag & Nacht

Der Hauptverdächtige im Fall der vermissten 18-jährigen Schülerin Sihem hat ein Geständnis abgelegt. Der leblose Körper der 18-Jährigen wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, dem 2. Februar, in einem Wald im Département Gard gefunden.

Die Leiche der 18-jährigen Schülerin Sihem, die seit der Nacht vom 25. auf den 26. Januar kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hatte, wurde in der Nacht von Mittwoch, dem 1. auf Donnerstag, den 2. Februar in einem Wald in La Grand-Combe, nördlich von Alès (Gard), gefunden, berichten die Zeitungen Le Parisien und Midi Libre.

Der 39-jährige Mann, der bereits im Rahmen der Ermittlungen zum Verschwinden des Mädchens in Nîmes (Gard) in Polizeigewahrsam genommen worden war, legte jetzt ein Geständnis ab und teilte den Ermittlern mit, wo sich Sihems sterbliche Überreste befanden.

Er sprach von einem Streit mit Sihem, der eskaliert sei, berichtet Le Parisien. Um sie zum Schweigen zu bringen, erklärte er, dass er seine Hand auf den Mund des Mädchens gelegt und sie damit erstickt habe.

Mahfoud H. gab den Ermittlern gegenüber ansonsten nur sehr knappe Erklärungen ab. Er zeigte auf einer Karte auf den Ort, an dem er die Leiche versteckt hatte.

Der Verdächtige behauptet, dass das Opfer in ihn verliebt war, er diese Beziehung jedoch ablehnte, da Sihem die Cousine seiner ehemaligen Lebensgefährtin war.

Die Gymnasiastin, ein unauffälliger Teenager, hatte am Mittwoch, den 25. Januar, gegen 23.10 Uhr die Sozialwohnung ihrer 95-jährigen Großmutter Fatima verlassen. Seit diesem Abend hat Sihem die zahlreichen Anrufe ihrer Familie nicht mehr beantwortet. Der Vater meldete seine Tochter am Donnerstag, 26. Januar, bei der Polizeiwache in Alès (Gard) als vermisst. Der Fall wurde an die Gendarmerie des Departements Gard weitergeleitet, die Ermittlungen wegen eines „beunruhigenden Verschwindens“ einleitete.

Die Staatsanwaltschaft von Alès eröffnete schließlich ein Verfahren wegen Entführung und Freiheitsberaubung, wodurch zusätzliche Mittel für die Ermittlungen eingesetzt werden konnten.

Die Gendarmerie stützte sich auf Aussagen von Sihems Freunden, die aussagen, dass sie sich mit einem Bekannten getroffen habe, bei dem es sich um Mahfoud H. handeln soll. Mahfoud H. ist der Polizei sehr gut bekannt, da er bereits mindestens 13 Mal verurteilt wurde, unter anderem wegen schweren Diebstahls. Er stammt aus einer Gemeinde, die an Sihems Heimatort angrenzt, und genießt allgemein den Ruf eines Kriminellen, ganz im Gegensatz zu Sihem, die als unauffälliges Mädchen beschrieben wird.

Bereits am Donnerstag, dem 26. Januar, dem Tag nach Sihems Verschwinden, hatten sich Jugendliche aus dem Dorf zu Mahfouds Haus begeben, um Erklärungen zu verlangen. Die Situation war so angespannt, dass die Gendarmen eingreifen mussten, um die Gemüter zu beruhigen. Mehrere Zeugen berichten, dass Mahfoud in den folgenden Tagen eine gewisse Gelassenheit an den Tag legte und sogar sagte: „Macht euch keine Sorgen, wir werden sie finden“.

Der 39-jährige Mahfoud H. wurde schliesslich am Dienstag von der Gendarmerie Nîmes in Polizeigewahrsam genommen. Seine Wohnung wurde durchsucht. Der Mann sollte am Tag nach seiner Festnahme wegen einer Freiheitsberaubung aus dem Jahr 2011 vor dem Schwurgericht erscheinen. Mahfouds ehemalige Lebensgefährtin wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen, inzwischen aber wieder auf freien Fuss gesetzt.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!