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Die Regierung beabsichtigt, sich mit Hilfe der Regionen an der Regenerierung von 9.200 km kleinerer Bahnstrecken zu beteiligen.

„Das ist eine Investition in die Zukunft“, betont Jean Castex. Der Premierminister versprach am Sonntag, dem 12. Dezember, die Instandsetzung von kleinen Eisenbahnlinien in ganz Frankreich und weihte schon mal die Bahnstrecke zwischen Epinal und Saint-Dié-des-Vosges ein, die seit drei Jahren wegen Baufälligkeit geschlossen war. „Das ist konkret, das ist real!“, rief der Regierungschef vor dem Bahnhof von Saint-Dié begeistert aus, bevor der Zug abfuhr.

Castex erinnerte daran, dass er „ein großer Zugliebhaber“ sei, und beklagte die „Jahrzehnte, in denen der Staat (…) der Ansicht war, dass diese Strecken zur Versorgung des ländlichen Raums zu viel Geld kosten“. Er erinnerte daran, dass ein Mangel an Investitionen dazu geführt habe, dass die Züge seltener und langsamer fuhren, wodurch die Fahrgäste wegblieben – ein Teufelskreis. Die Regierung will sich gemeinsam mit den Regionen an der Regenerierung von 9.200 km kleinerer Strecken beteiligen. „Das ist eine sehr große Sache. Wir machen es überall, weil wir daran glauben“, erklärte der Premierminister.

„Wir geben Geld für den Schienenverkehr aus“, betonte Castex und versprach „eine Rendite“ für die Allgemeinheit. Die 49 km lange eingleisige Strecke zwischen Arques bei Epinal und Saint-Dié war seit Dezember 2018 aus Sicherheitsgründen wegen ihres schlechten Zustands – veraltete Gleise und Einsturzgefahr von zwei Tunneln – geschlossen.

Die Schließung hatte Präsident Emmanuel Macron verärgert, da er sich einige Monate zuvor bei einem Besuch in Saint-Dié zu ihrer Aufrechterhaltung verpflichtet hatte. Ihre Wiedereröffnung wurde daher zu einem Projekt von nationaler Bedeutung, und die erforderlichen Arbeiten im Wert von 21 Millionen Euro wurden zu 40% vom Staat und zu 60% von der Region Grand Est getragen. Jean Castex sagte: „Engagement pris, engagement tenu“ (Verpflichtung eingegangen, Verpflichtung erfüllt).

Die Linie wurde vor ihrer Schließung kaum genutzt und war defizitär. Dennoch werden die Frequenzen erhöht und Direktverbindungen bis nach Straßburg geschaffen. Die Strecke wird vom Regionalrat für den Wettbewerb geöffnet, was auch für die Infrastruktur gilt. Jean Castex erklärte, dass er grünes Licht für ein Experiment geben werde, bei dem die Region Grand Est im Gegenzug für Investitionen in das Netz weniger Streckengebühren an SNCF Réseau zahlen müsse, um ihre TER-Züge fahren zu lassen.


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