Tag & Nacht

Die sogenannte „Businessklasse“ ist für die Fahrgäste der SNCF anscheinend nicht mehr attraktiv. Erlebt die erste Klasse in den TGVs also ihre letzten Stunden?

In einem TGV in der „Ersten“ sind nicht viele Menschen unterwegs. Die Sitzreihen sind sogar zur Hauptverkehrszeit fast leer. Ist die sogenannte „Business-Klasse“ also dem Untergang geweiht? Um 17.30 Uhr am Gare Montparnasse (Paris) ist der Berufsverkehr in vollem Gange. Arbeitnehmer fahren mit dem TGV nach Hause, und zwar in der zweiten Klasse. „Das ist die Politik meines Unternehmens“, sagt ein Mann auf dem Sender France 2. In der zweiten Klasse ist der TGV gut gefüllt. An diesem Tag sind dort 77 % der Sitze belegt, gegenüber nur 56 % in der „Ersten“.

An Bord des Zuges sind viele Berufstätige, aber in Zeiten der Telearbeit und Videokonferenzen reisen sie weniger. Die „erste Klasse“ wird gemieden und fehlt in manchen Zügen sogar ganz. Im Bahnhof von Château-du-Loire (Sarthe) wird die „Première“ in der Hauptverkehrszeit abgekoppelt. Durch diesen Vorgang können 10 % mehr Sitzplätze gewonnen werden. Trotzdem ist der Zug allzu oft überfüllt.

Ist die „Business Class“ der SNCF also am Ende? Nicht wirklich, denn mit neuen Sitzen in der ersten Klasse hofft die Bahngesellschaft, Geschäftsreisende zurückzugewinnen. Außerdem wird der TGV der Zukunft modular aufgebaut sein. Es wird möglich sein, bei Bedarf weitere Wagen hinzuzufügen.


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