Drei Monate vor den großen Sommerferien schießen die Zugticketpreise in die Höhe. Preiserhöhungen, die durch mehrere Faktoren bedingt sind.
Drei Monate vor der wohlverdienten Auszeit im Sommer erreichen die Preise für Zugtickets bereits schwindelerregende Höhen. Diese Entwicklung lässt sich durch eine Reihe von Gründen erklären. Am Montag, dem 25. März, begannen die Preise für Zugtickets bereits regelrecht zu explodieren. Für eine Fahrt mit dem TGV von La Baule nach Paris Mitte Juli kostete ein Ticket bei Verkaufsstart am 13. März 57 Euro. Eine Woche später lag der Preis bereits bei 91 Euro. Ein weiteres Beispiel: Ein Ticket von Paris nach Arcachon Ende Juli stieg von 69 Euro beim Verkaufsstart auf 132 Euro am 25. März – ein Anstieg um 91%.
Manche Strecken erleben Preissteigerungen von 30% im Jahresvergleich
Die Uhr tickt, und die Preise klettern, was einige Reisende abschreckt. „Das ist enorm, mehr als das Doppelte, das ist schon heftig“, beklagt sich eine Frau auf dem Sender France 2. „Es ist kompliziert, Zugtickets für eine vierköpfige Familie zu bezahlen“, betont ein anderer Reisender. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise für den TGV, besonders in Richtung Südwesten, drastisch erhöht. Laut einem Vergleichsportal ist der Preis für eine Fahrt von Paris nach Bordeaux im Juli und August um durchschnittlich 29,55% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Für die Strecke Paris nach Toulouse wurde eine Erhöhung von 30% festgestellt.
Die Vorfreude der Reisenden ist nicht der einzige Grund für dieses Phänomen. „Der erste Faktor, der diesen Anstieg erklärt, ist eine Tariferhöhung der SNCF, und der zweite ist die Auslastung der Züge“, erklärt Victor Bertho, Sprecher der Suchmaschine Kombo.
Kommentar:
Und da haben wir’s. Der Sommer steht vor der Tür, die Sonne kitzelt uns bereits unter der Nase – und zack! Die Preise für Zugtickets machen einen Satz, als wollten sie dem Hochsommer entgegenfliegen. Aber warum genau ist das so? Und noch wichtiger – wie gehen wir damit um?
Erstmal tief durchatmen. Die Preiserhöhungen, so abrupt sie auch erscheinen mögen, kommen nicht aus heiterem Himmel. Die SNCF und andere Bahnanbieter stehen vor der Herausforderung, ihre Dienste rentabel zu gestalten, während sie gleichzeitig mit den saisonalen Schwankungen der Reisenachfrage jonglieren. Die Ferienzeit ist Spitzenzeit – und wie in jedem Geschäft, steigen die Preise, wenn die Nachfrage hoch ist.
Doch – mal ehrlich – wer möchte schon das Doppelte oder gar mehr für ein Zugticket bezahlen? Insbesondere, wenn es um den lang ersehnten Familienurlaub geht. Da wird der Geldbeutel gleich doppelt strapaziert.
Die Lösung? Planung ist das halbe Leben. Oder, in diesem Fall, die halbe Zugfahrt. Wer früh bucht, profitiert oft von deutlich günstigeren Preisen. Und dann gibt es ja noch die altbewährten Spartipps: Flexibel bleiben bei den Reisedaten, Sonderangebote im Auge behalten und vielleicht auch mal Alternativrouten in Betracht ziehen.
Aber ist es fair, dass die Preise so steigen? Das ist die Million-Dollar-Frage. Auf der einen Seite stehen die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Bahnunternehmen, auf der anderen die Reisenden, die einfach nur fair behandeln möchten. Eine einfache Lösung gibt es nicht – aber ein Bewusstsein für die Dynamiken des Marktes und ein bisschen Planungsgeschick können zumindest ein wenig helfen.
Abschließend: Die Preise für Zugtickets in den Sommermonaten steigen – das ist Fakt. Aber mit ein bisschen Cleverness und Flexibilität müssen diese Preissprünge nicht das Ende der Urlaubsträume bedeuten. Wer weiß, vielleicht entdeckt man ja auf der Suche nach dem besten Deal noch ein unbekanntes Juwel als Urlaubsziel?
MAB
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