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Die zunehmende Trockenheit in den Sommern in Frankreich bringt immer mehr Häuser in Gefahr. Etwa 20 Millionen Franzosen sind von der Gefahr betroffen, dass ihre Häuser Risse bekommen – ein beunruhigendes Phänomen, das vor allem Gebiete mit lehmhaltigen Böden betrifft.

Risse, die Angst machen

In Regionen wie der Charente-Maritime beobachten die Bewohner besorgt, wie sich Risse in den Fassaden ihrer Häuser ausbreiten. Eine Anwohnerin bemerkte die ersten Risse nach dem Sommer 2019. Seitdem haben sie sich vergrößert und vervielfacht. Die Ursache dieses Problems liegt im sogenannten „Schwinden und Quellen“ der Lehmböden. Während der Trockenperioden schrumpfen die lehmhaltigen Böden und dehnen sich bei Regen wieder aus. Diese Bewegungen des Bodens setzen die Gebäudestrukturen unter Stress und führen zu den gefürchteten Rissen.

Versicherungsschutz: Ein heikles Thema

Obwohl solche Schäden normalerweise durch Versicherungen abgedeckt sein sollten, ist die Realität oft komplizierter. Die offizielle Anerkennung einer Katastrophe ist eine Voraussetzung für die Auszahlung, was häufig zu Streitigkeiten führt. Mit der Zunahme des Phänomens haben auch die juristischen Auseinandersetzungen zugenommen. In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der anerkannten Schadensfälle um 145 % erhöht.

Eine persönliche Geschichte

In der Charente-Maritime lebt eine Frau, deren Haus zunehmend von Rissen bedroht ist. Nach dem trockenen Sommer 2019 entdeckte sie die ersten Risse. Diese wurden im Laufe der Jahre immer größer. Sie lebt in ständiger Angst, dass demnächst die Stabilität ihres Hauses gefährdet sein wird. Ihre Situation ist leider kein Einzelfall. Viele ihrer Nachbarn und Menschen in ähnlichen Regionen teilen ihre Sorgen.

Was tun?

Für Betroffene gibt es mehrere Schritte, die sie unternehmen können:

  1. Dokumentation der Schäden: Es ist wichtig, alle Risse und Veränderungen im Haus gründlich zu dokumentieren. Fotos und schriftliche Aufzeichnungen helfen dabei, den Zustand des Hauses festzuhalten und den Schaden nachzuweisen.
  2. Kontakt zur Versicherung: Betroffene sollten sich sofort an ihre Versicherung wenden und den Schaden melden. Es kann hilfreich sein, sich rechtlichen Rat zu holen, um sicherzustellen, dass alle Ansprüche korrekt geltend gemacht werden.
  3. Gutachten einholen: Ein unabhängiger Gutachter kann den Schaden beurteilen und die Ursache bestätigen. Dies ist besonders wichtig, wenn es zu Streitigkeiten mit der Versicherung kommt.

Präventionsmaßnahmen

Langfristig sind Maßnahmen erforderlich, um die Auswirkungen der Trockenheit zu mildern:

  • Bodenbewässerung: In besonders betroffenen Gebieten könnte die regelmäßige Bewässerung des Bodens um die Häuser herum helfen, extreme Schrumpfungen zu verhindern.
  • Fundamentverstärkung: Für Neubauten in lehmhaltigen Gebieten sollten spezielle Bauweisen und Fundamentverstärkungen in Betracht gezogen werden, um künftige Schäden zu minimieren.
  • Bewusstseinsbildung: Hausbesitzer sollten über die Risiken und Präventionsmöglichkeiten informiert werden. Ein besseres Verständnis des Problems kann helfen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Die immer wieder auftretende Trockenheit in Frankreich stellt viele Hausbesitzer vor große Herausforderungen. Die Zunahme der Risse in Gebäuden ist ein alarmierendes Zeichen dafür, dass der Klimawandel und seine Folgen ernsthafte Auswirkungen auf unsere Lebensweise haben. Während kurzfristige Maßnahmen notwendig sind, um die betroffenen Familien zu unterstützen, sind langfristige Strategien unerlässlich, um die Risiken zu minimieren.

Die Bewohner müssen auf eine angemessene Unterstützung durch Versicherungen und staatliche Maßnahmen zählen können. Nur so können die durch die Trockenheit verursachten Schäden effektiv bewältigt und zukünftige Gefahren reduziert werden.

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