Tag & Nacht

Die Straßen in der französischen Region Savoie stehen unter strenger Beobachtung – und das aus gutem Grund. Anderthalb Jahre nach einem gewaltigen Felssturz in der Maurienne-Talregion laufen die Arbeiten zur Sicherung der betroffenen Felswand auf Hochtouren. Der Schaden war immens: Am 27. August 2023 brachen 15.000 Kubikmeter Gestein von der Bergwand ab und krachten in die Tiefe. Glück im Unglück – niemand wurde verletzt. Doch eine Autobahn, eine Departementsstraße und eine Bahnstrecke wurden schwer getroffen.

Millioneninvestition für die Sicherheit

Die Instandsetzung und Sicherung der gefährdeten Zone erfordern eine gigantische Baustelle. Arbeiter rücken den instabilen Felsen mit Sprengstoff, Baggern und teilweise sogar mit bloßen Händen zu Leibe. Eine gewaltige Herausforderung, denn es geht nicht nur darum, bestehende Schäden zu beseitigen – es muss auch verhindert werden, dass so etwas erneut passiert.

Rund 14 Millionen Euro kostet das Großprojekt. Besonders bemerkenswert: Sechs Millionen davon trägt das Departement Savoie selbst. Das entspricht mehr als 60 Prozent des gesamten Budgets, das für Naturkatastrophen eingeplant ist. Eine enorme finanzielle Belastung. Olivier Thevenet, Vizepräsident des Departementsrats von Savoie und verantwortlich für Infrastruktur, bringt es auf den Punkt: „Wenn wir jedes Jahr ein solches Ereignis hätten, wüssten wir nicht, wie wir das finanziell stemmen könnten.“

Schutzmaßnahmen in schwindelerregender Höhe

Um die Straße dauerhaft zu sichern, wurden bereits mehrere Dutzend Meter Schutzgitter an der Felswand angebracht. Doch das ist nur ein Teil der Sicherheitsmaßnahmen. Experten überwachen die geologische Stabilität der Region genau, um frühzeitig Gefahren zu erkennen.

Die Arbeiten in der Maurienne-Region zeigen eindrücklich, mit welchen Herausforderungen bergige Gebiete zu kämpfen haben. Wer hätte gedacht, dass ein einziger Felssturz so massive Konsequenzen nach sich zieht?

Und die nächste Frage drängt sich auf: Wie viele solcher Ereignisse kann sich Savoie überhaupt noch leisten?

Von C. Hatty

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