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„I will move to Canada and never return to the United States, I don’t want to breathe the same air as Elon Musk…“ – dieses angebliche Zitat von Taylor Swift verbreitet sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Die Vorstellung ist dramatisch, plakativ und natürlich geeignet, für ordentlich Klicks zu sorgen. Aber stimmt es auch?

Nein.

Was Swift angeblich gesagt haben soll – und was sie wirklich gesagt hat

Fakt ist: Taylor Swift hat sich niemals öffentlich so geäußert. Weder in Interviews, noch auf ihren offiziellen Social-Media-Kanälen, noch über Sprecherinnen oder Agenturen. Das angebliche Zitat ist frei erfunden – ein typisches Beispiel für eine sogenannte „Meme-Falschmeldung“. Der Faktencheck von Snopes, einer renommierten Plattform zur Überprüfung von Gerüchten und Desinformation, entlarvte den Satz als komplett haltlos.

Trotzdem kursiert die Behauptung weiter, teils sogar mit montierten Bildern oder gefälschten Screenshots, die eine Authentizität vortäuschen sollen.

Warum gerade Swift – und warum gerade jetzt?

Taylor Swift ist weit mehr als eine Sängerin. Sie ist eine der einflussreichsten Stimmen im Pop – und mittlerweile auch in der Politik. Ihre Aufforderung an junge Amerikanerinnen und Amerikaner, sich registrieren zu lassen und wählen zu gehen, sorgt regelmäßig für Aufsehen. Dass sie sich wiederholt gegen Donald Trump und seine politischen Positionen stellte, macht sie zur Projektionsfläche – sowohl für Bewunderung als auch für Angriffe.

Während der aktuellen Trump-Präsidentschaft gilt Swift in manchen politischen Lagern als Gefahr. Was liegt da näher, als ihr Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt hat?

Fake News mit Klickgarantie

Solche erfundenen Zitate haben ein Ziel: Aufmerksamkeit. Wer eine so berühmte Person wie Taylor Swift mit einem bewusst polarisierenden Satz in Verbindung bringt, erzeugt Emotionen – und damit Reichweite. Ob das stimmt, interessiert viele gar nicht mehr. Hauptsache, die Story klingt spektakulär.

Der Satz „Ich will nicht dieselbe Luft atmen wie Elon Musk“ ist eine perfekte Provokation. Er vereint politische Haltung, persönlichen Affront und den Nervenkitzel der Promi-Welt in einem einzigen Satz – leider auf Kosten der Wahrheit.

Wie kann man sich vor solchen Falschmeldungen schützen?

Ein paar einfache Tipps helfen dabei, sich nicht täuschen zu lassen:

  • Immer die Quelle prüfen: Wer verbreitet die Aussage? Gibt es einen Link zu einem Interview oder Video? Wird eine vertrauenswürdige Nachrichtenseite zitiert?
  • Faktenchecks nutzen: Seiten wie Snopes, Correctiv oder AFP Fact Check überprüfen regelmäßig kursierende Behauptungen – oft schneller, als man denkt.
  • Vorsicht bei Memes: Viele dieser Zitate tauchen in grafisch gestalteten Bildchen auf – oft ohne Quellenangabe, dafür mit großer Schrift und noch größerem Unterhaltungswert.

Und Swift?

Taylor Swift äußert sich selten direkt zu solchen Gerüchten. Ihre Strategie: Ignorieren. Ihre Energie steckt sie lieber in ihre Musik und die gezielte Unterstützung gesellschaftlicher Themen. Und wer ihr dabei folgen will, tut gut daran, sich nicht von ausgedachten Luftnummern ablenken zu lassen.

Denn eines steht fest: Atmen tut sie – genauso wie Elon Musk – ganz normal. Nur eben nicht mit denselben Worten.

Von C. Hatty

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