Tag & Nacht

Einführung in den Kampf.

„Er hat keine Ahnung, was Dienst für die Nation bedeutet.“ Mit dieser markanten Aussage zu Donald Trump eröffnete Tim Walz, gerade frisch als Kamala Harris‘ Vizekandidat nominiert, seinen ersten Wahlkampfauftritt. Am 6. August in Philadelphia, Pennsylvania, ging es zur Sache – der Gouverneur von Minnesota, ein Mann aus dem ländlichen Mittleren Westen, nahm kein Blatt vor den Mund und zeichnete ein ungeschöntes Bild von Donald Trump.

Der erste Schlagabtausch

Tim Walz beschuldigte den ehemaligen Präsidenten, ein Egoist zu sein, der mehr an seine eigenen Interessen denkt als an das Wohl der Allgemeinheit. „Wenn Trump zurückkommt, wird er genau dort weitermachen, wo er vor vier Jahren aufgehört hat – nur dieses Mal wird es viel, viel schlimmer sein.“ Walz‘ Worte waren scharf und direkt: Trump sät Chaos und Spaltung, will die Freiheiten einschränken und hilft den Superreichen.

Ein Mann der klaren Worte

Walz, ehemaliger Lehrer und Football-Trainer, der sich selbst als geradliniger Redner beschreibt, kritisierte nicht nur Trumps Vergangenheit, sondern auch seine Bilanz in Bezug auf Gewaltverbrechen. „Machen Sie sich nichts vor: Die Gewaltverbrechen haben unter Donald Trump zugenommen. Und wenn man nur an die Verbrechen denkt, die er selbst begangen hat.“

Das Duo Harris-Walz

Inmitten dieses politischen Schlagabtauschs tritt Kamala Harris als Kandidatin auf, die dem Land Freude zurückbringen will. Ihr Ziel ist es, zusammen mit Walz ein breites Wählerspektrum zu erreichen: Sie, eine ehemalige Staatsanwältin aus Kalifornien, die erste schwarze Frau, die das Präsidentenamt anstrebt; er, ein ehemaliger Nationalgardist und Lehrer, der die Arbeiterklasse anspricht.

Ein moderater Kandidat mit progressiven Ansätzen

Harris beschreibt Walz als „Kämpfer für die Mittelschicht“ und „Patrioten“, einen fürsorglichen Lehrer, den sie liebevoll „Coach Walz“ nennt. Walz hat sich in Minnesota als moderater Politiker etabliert, der sich dennoch für progressive Themen wie die Legalisierung von Marihuana, strengere Waffenkontrollen und den Schutz des Abtreibungsrechts einsetzt.

Angriff der Trump-Kampagne

Kaum war Walz nominiert, stürzte sich das Trump-Lager auf ihn. Die Trump-Kampagne versuchte, ihn als „gefährlichen linken Extremisten“ abzustempeln. J.D. Vance, Trumps Vizekandidat, verspottete Walz‘ Bilanz als „Witz“. Ironischerweise traten beide Lager zur gleichen Zeit in Philadelphia auf – einem Schlüsselstaat für die Wahl.

Es bleibt spannend zu sehen, wie sich der Wahlkampf entwickeln wird. Tim Walz hat mit seiner ersten Rede deutlich gemacht, dass er nicht zögert, klare Worte zu finden und sich gegen Donald Trump zu positionieren. Wird diese Strategie aufgehen? Das amerikanische Wahlvolk wird bald entscheiden.

So oder so – das Rennen um die US-Präsidentschaft bleibt hochspannend.


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