Was als Traumreise begann, endete in einer Tragödie: Carol und Bertrand Louveau aus dem südfranzösischen Beausset haben beim verheerenden Erdbeben in Südostasien am 28. März 2025 ihr Leben verloren. Sie waren gerade einmal 48 Stunden zuvor in Mandalay, Myanmar, angekommen – eine Region, die sie schon lange faszinierte.
Das Beben, das über 2.000 Menschen das Leben kostete, traf die beiden mitten im Alltag eines Urlaubs. Carol (53) und Bertrand (55) saßen zu diesem Zeitpunkt in einem Restaurant – ein Moment des Innehaltens, der Entspannung. Doch innerhalb von Sekunden stürzte das Gebäude ein. Unter den Trümmern blieb ihnen keine Chance.
Das französische Außenministerium bestätigte den Tod des Ehepaares und sprach den Angehörigen offiziell sein Beileid aus. Worte, die trösten sollen – aber in diesem Moment kaum Linderung bringen.
Carol Louveau war in ihrer Heimatgemeinde keine Unbekannte. Als engagierte Kommunalpolitikerin war sie in Le Beausset für die Bereiche Kindheit und Bildung zuständig – eine Aufgabe, die sie mit Herzblut erfüllte. Ihr Mann Bertrand führte ein IT-Unternehmen und galt als kreativer Kopf, der stets nach vorne blickte.
Zurück bleiben ihre beiden Töchter, Victoria (23) und Bérénice (18), die aktuell im Ausland studieren. Zwei junge Frauen, denen plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Besonders bitter für die Familie: Die myanmarischen Behörden lehnten die Rückführung der Leichname ab – eine Entscheidung, die in der Gemeinde für große Bestürzung sorgte. Der Bürgermeister von Le Beausset äußerte seine tiefe Trauer und sprach von einem „traumatischen Hindernis“ für den Trauerprozess der Angehörigen.
In Momenten wie diesen wird klar, wie fragil unsere Lebensentwürfe sind – und wie sehr internationale Zusammenarbeit gefragt ist, um in der Not zu helfen.
Das Beben von Myanmar hat nicht nur Mandalay erschüttert. Es hat auch das Sicherheitsgefühl vieler Reisender und der weltweiten Gemeinschaft infrage gestellt. Gerade Südostasien, das für seine Schönheit, Gastfreundschaft und Spiritualität bekannt ist, ist zugleich auch eine geologisch hochgefährdete Region.
Immer wieder kommt es dort zu Beben – und oft fehlt es an stabiler Infrastruktur, an Frühwarnsystemen, an internationalen Rettungsteams. Die Katastrophe zeigt erneut, wie dringend notwendig es ist, Naturkatastrophenschutz global zu denken.
Frankreich hat nach dem Beben schnell reagiert: Die Botschaften vor Ort wurden mobilisiert, Kontakte zu betroffenen Familien hergestellt, psychologische Betreuung angeboten. Doch die Lücke, die der Tod von Carol und Bertrand Louveau reißt, wird durch nichts zu füllen sein.
Ihre Geschichte ist mehr als eine persönliche Tragödie. Sie erinnert uns daran, wie schnell das Leben seine Richtung ändern kann. Sie zeigt, dass Engagement, Herzlichkeit und Liebe Spuren hinterlassen – selbst wenn der Weg abrupt endet.
Von Catherine H.
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