Tag & Nacht

In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober erlebten die Bewohner von Frontignan, im Département Hérault, ein seltenes aber erschütterndes Naturereignis: Ein Tornado fegte mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h über die Stadt hinweg. Zwar wurde niemand verletzt, doch der Schock sitzt tief – schließlich rechnet niemand damit, mitten in der Nacht von einer solchen Naturgewalt geweckt zu werden.

Anwohner Frédéric Rebeaud schildert die beängstigende Situation: „Meine Dachrinne wurde komplett weggerissen! Das passierte in einem kurzen Augenblick. Mein Gartenmöbel-Set? Einfach umgestürzt und weggeweht.“ Seine Worte verdeutlichen, wie unerwartet und überwältigend dieser Tornado zuschlug – er dauerte gerade einmal 15 Sekunden, doch das Heulen des Windes und das Zittern der Hauswände hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Sachschäden in Windeseile

Neben Frédérics beschädigter Terrasse waren auch andere Teile der Stadt betroffen. Dutzende Autos wurden durch herumfliegende Trümmer beschädigt, und mindestens 12 Häuser sowie mehrere Wohnanlagen trugen zum Teil erhebliche Schäden davon. „Es ging alles sehr schnell“, berichten die Anwohner. Einige Dächer verloren Ziegel, Fenster zerbrachen, und die Straßen sahen aus wie nach einem Mini-Tornado – was es ja auch war.

Die Reaktion auf dieses plötzliche Unwetter ließ nicht lange auf sich warten. Bereits am Sonntag, dem 27. Oktober, waren Handwerker im Einsatz, um die dringendsten Schäden zu beheben. „Wir decken die Löcher ab, spannen Planen, und wir werden wohl morgen oder im Laufe der Woche zurückkommen müssen“, erzählt ein Dachdecker, der mit seinem Team gegen die Zeit arbeitete. Denn es ist weiterer Regen angekündigt – eine Situation, die schnell schlimmer werden könnte, wenn die betroffenen Häuser nicht rechtzeitig geschützt werden.

Tornados in Frankreich – Eine neue Realität?

Wie oft kommt so etwas eigentlich vor? Tornados sind in Frankreich zwar selten, aber nicht unbekannt. Besonders in den letzten Jahren häufen sich Berichte über plötzlich auftretende Wirbelstürme, die Strassen und manchmal ganze Regionen erschüttern. Ist das ein Zeichen dafür, dass extreme Wetterereignisse immer häufiger werden? Viele stellen sich die Frage, ob das nicht wieder ein Fingerzeig in Richtung Klimawandel ist. Denn auch wenn diese speziellen Ereignisse in der Vergangenheit eher die USA betroffen haben, zeigt sich nun, dass solche Wetterphänomene auch in Europa keine Ausnahme mehr sind.

Wir leben in einer Zeit, in der sich die Natur öfter zu Wort meldet – und manchmal eben mit erheblicher Gewalt.


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