Tag & Nacht






Ein grausames Verbrechen erschüttert Frankreich: Die elfjährige Louise wurde tot in einem Waldstück in Essonne aufgefunden. Die Schülerin war am Freitagnachmittag als vermisst gemeldet worden. In der Nacht auf Samstag entdeckte ein Spürhund ihren leblosen Körper – mit zahlreichen Messerstichen.

Ein Verschwinden, das Fragen aufwirft

Louise lebte in Longjumeau und besuchte das Collège André-Maurois in Épinay-sur-Orge. Am Freitag endete ihr Unterricht um 14 Uhr, doch zu Hause kam sie nie an. Der Weg zwischen Schule und Wohnhaus – nur zehn Minuten zu Fuß – wurde ihr zum Verhängnis.

Besorgte Angehörige starteten umgehend Suchaufrufe in sozialen Netzwerken. Bilder von Louise wurden verbreitet, ihre Schwester beschrieb sie als ein Mädchen mit einem violetten Rucksack, verziert mit einem Schmetterling. Die Familie teilte zudem Überwachungsaufnahmen, die Louise noch wenige Hundert Meter vor ihrem Zuhause zeigten.

Als klar wurde, dass etwas nicht stimmte, begannen Polizei, Gendarmerie und Feuerwehr mit einer groß angelegten Suchaktion. Spürhunde, Drohnen und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz. Die Suche konzentrierte sich auf den Wald der Templiers – unweit von Louises Zuhause.

Eine grausame Entdeckung im Dunkel der Nacht

Gegen 2:30 Uhr in der Nacht auf Samstag fand ein Rettungshund die Leiche des Mädchens. Der Fundort: das bewaldete Gebiet der Templiers. Schnell stand fest, dass Louise einem brutalen Angriff zum Opfer gefallen war.

Die Autopsie bestätigte am Samstag, dass sie durch zahlreiche Messerstiche in lebenswichtige Körperregionen starb. Hinweise auf sexuelle Gewalt gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht. Die Ermittlungen laufen nun wegen Mordes an einem Minderjährigen unter 15 Jahren – eine der schwersten Anklagen im französischen Strafrecht.

Die Kriminalpolizei der Yvelines sowie die nationale Polizeidirektion sind mit dem Fall betraut.

Erste Verdächtige – und dann doch keine Spur

Noch am Samstag nahm die Polizei zwei Personen in Gewahrsam: einen 23-jährigen Mann und eine 20-jährige Frau, ein Paar aus Épinay-sur-Orge. Doch am Abend wurden sie wieder freigelassen – die Ermittler konnten keine Verbindung zwischen ihnen und der Tat nachweisen.

Der Staatsanwalt von Évry, Grégoire Dulin, mahnte bereits frühzeitig zur Zurückhaltung, was Spekulationen über mögliche Verdächtige anging. Die Ermittlungen gehen nun in alle Richtungen weiter. Wer könnte für eine solch grausame Tat verantwortlich sein?

Bestürzung und Trauer

Frankreich zeigt sich tief erschüttert. Bildungsministerin Élisabeth Borne sprach der Familie, den Mitschülern und Lehrern ihr Mitgefühl aus. Auch der Präsident des Départements Essonne, François Durovray, äußerte seine Trauer und gedachte der Angehörigen.

Die Stadt Longjumeau bat die Bevölkerung um Respekt für die Trauer der Familie. Vor dem Collège André-Maurois legten Mitschüler und Anwohner Blumen nieder – ein stiller Ausdruck des Schmerzes.

Psychologische Hilfe für die Schulgemeinschaft

Damit die Schulgemeinschaft mit dem schweren Verlust umgehen kann, stellt das Bildungsministerium ab Montag ein psychologisches Betreuungsangebot bereit. Sowohl Schüler als auch Lehrer sollen Unterstützung erhalten.

Am Samstagnachmittag fand zudem eine Gedenkmesse für Louise in der Kapelle Saint-Dominique Savio statt – initiiert vom Schulgeistlichen.

Die drängende Frage: Wer ist der Täter?

Die Polizei setzt alles daran, den Täter zu fassen. Noch sind viele Fragen offen. Warum musste Louise sterben? Wurde sie zufällig Opfer eines Angriffs, oder steckt eine gezielte Tat dahinter?

Ermittler analysieren weiterhin Videoaufnahmen, befragen mögliche Zeugen und rekonstruieren die letzten Stunden des Mädchens. Die Hoffnung ist groß, dass der oder die Täter bald gefunden werden – damit Louise Gerechtigkeit erfährt.

Von C. Hatty

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