Tag & Nacht

Ein tragischer Vorfall hat die Stadt Rumilly in der Haute-Savoie erschüttert: Am Sonntagnachmittag, dem 17. November, kam es zu einer tödlichen Auseinandersetzung im belebten Zentrum der Stadt. Ein 17-jähriger Jugendlicher wurde dabei durch eine Schusswaffe getötet, ein weiterer, 20 Jahre alter Mann, schwebt in Lebensgefahr. Die Gemeinde steht unter Schock – ebenso wie der Bürgermeister Christian Dulac.

Ein tödlicher Streit im Herzen der Stadt

Es war ein sonniger Sonntagnachmittag, der für viele Menschen in Rumilly ein Tag der Entspannung hätte sein sollen. Doch gegen 16:30 Uhr wurde das Stadtzentrum Schauplatz eines dramatischen Vorfalls. Laut ersten Ermittlungsergebnissen gerieten mindestens fünf junge Männer in einen Streit, der schnell eskalierte. Augenzeugen berichten, dass die Auseinandersetzung mehrere Minuten andauerte. Einige Passanten versuchten mutig, einzugreifen, doch die Situation geriet außer Kontrolle.

Mehrere Schüsse fielen. Der 17-Jährige, ein Einheimischer aus Rumilly, wurde getroffen und erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Der zweite Verletzte, ein 20-Jähriger, wurde ebenfalls von einer Kugel getroffen und in kritischem Zustand mit einem Helikopter ins Krankenhaus von Annecy gebracht. Sein Leben hing auch am Sonntagabend noch am seidenen Faden.

Entsetzen in der Gemeinde

„Es ist viel Traurigkeit und ein großer Schock“, sagte Bürgermeister Christian Dulac gegenüber France Bleu Pays de Savoie. Der Bürgermeister, der sich unmittelbar nach dem Vorfall an den Tatort begab, zeigte sich tief betroffen. „Für einen Bürgermeister ist es schwer, solche Ereignisse zu erleben. Man liest über solche Dinge in den Nachrichten anderer Städte – und plötzlich passiert es bei uns.“ Seine Gedanken seien bei den Familien der Betroffenen, die nun mit diesem unvorstellbaren Verlust umgehen müssen.

Diese Worte spiegeln die Hilflosigkeit wider, die viele in Rumilly nun empfinden. Die Kleinstadt, die für ihre Ruhe bekannt ist, wurde plötzlich von einer Gewalt erschüttert, die man sonst nur aus Großstädten kennt.

Ein massiver Einsatz von Behörden

Die Staatsanwaltschaft von Annecy hat eine Untersuchung wegen vorsätzlichen Totschlags eingeleitet. Die Ermittlungen wurden an die Gendarmerie von Chambéry übergeben. „Wir wissen derzeit noch nicht, was den Streit ausgelöst hat“, erklärte Vize-Staatsanwalt Benoit Defournel.

Um die Sicherheit zu gewährleisten und die Ermittlungen voranzutreiben, wurden etwa 60 Gendarmen nach Rumilly entsandt. Ein großer Bereich um den Tatort, nahe dem Quai des Arts, wurde abgesperrt. Für die Zeugen des Vorfalls wird eine psychologische Betreuung angeboten – eine Maßnahme, die dringend nötig ist, angesichts des dramatischen Geschehens, das sich vor ihren Augen abspielte.

Gewalt in der Provinz: Eine Ausnahme oder ein wachsendes Problem?

Rumilly ist eine kleine Stadt, die bis zu diesem Vorfall kaum mit solcher Gewalt in Verbindung gebracht wurde. Doch was steckt hinter der Eskalation? War es ein persönlicher Konflikt, eine Gruppenrivalität oder etwas ganz anderes? Diese Fragen stehen nun im Mittelpunkt der Ermittlungen.

Die wachsende Sorge über Jugendgewalt und bewaffnete Auseinandersetzungen ist kein rein städtisches Phänomen mehr. Auch kleinere Gemeinden wie Rumilly scheinen nicht mehr unberührt von dieser Entwicklung zu bleiben. Ein Problem, das Bürgermeister Dulac offen anspricht: „Man fühlt sich nie ganz sicher, aber man hofft, dass solche Tragödien die eigene Stadt verschonen.“

Die Wunden einer Gemeinschaft

Das Ereignis wird noch lange nachwirken – nicht nur bei den unmittelbar Betroffenen, sondern in der gesamten Gemeinde. Der Verlust eines jungen Lebens und die schwere Verletzung eines weiteren jungen Mannes hinterlassen eine Leere, die schwer zu füllen ist. Die psychologische Betreuung ist ein erster Schritt, doch der Heilungsprozess wird Zeit brauchen.

Rumilly steht nun vor der Herausforderung, als Gemeinschaft zusammenzustehen und Antworten auf die drängenden Fragen zu finden. Was hat diesen Konflikt ausgelöst? Und wie kann verhindert werden, dass solche Tragödien sich wiederholen?

Ein dunkler Tag für Rumilly

Der Tod des 17-Jährigen ist eine schmerzliche Erinnerung daran, wie schnell das Leben durch Gewalt zerstört werden kann. Für die Bewohner von Rumilly wird dieser 17. November ein Datum bleiben, das sie nicht vergessen werden.

Die Hoffnung liegt jetzt auf den Ermittlungen, die nicht nur die Täter zur Rechenschaft ziehen, sondern auch die Ursachen des Streits ans Licht bringen sollen. Vielleicht liegt in der Aufarbeitung dieses Dramas auch eine Chance für die Stadt, aus der Dunkelheit wieder ins Licht zu treten.


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