In Vallauris, einem kleinen Ort in den Alpes-Maritimes, überschattet eine Tragödie den sonst so beschaulichen Alltag. Die siebenjährige Kamilya wurde auf einem Zebrastreifen von einem Motorrad erfasst, dessen Fahrer an einem illegalen Rennen teilnahm, – nur wenige Tage später verstarb sie nun. Diese herzzerreißende Nachricht verkündete ihr Vater während einer Gedenkveranstaltung am 1. September.
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Slim Ossaya, der Vater der kleinen Kamilya, brachte seine unerträgliche Trauer in wenigen, doch kraftvollen Worten zum Ausdruck. „Man hat mir gesagt, dass sie nicht gelitten hat, das ist das Wichtigste. Selbst in ihrem Tod hat sie nicht geweint,“ sagte er, bemüht, Trost in einem Moment unvorstellbaren Leids zu finden.
Ein Gefühl der Ungerechtigkeit
Doch die Trauer ist nicht das Einzige, was die Familie belastet. Ein tiefes Gefühl der Ungerechtigkeit begleitet den Schmerz. Der Motorradfahrer, der Kamilya beim Überfahren des Zebrastreifens im Wheelie erwischte, wurde nicht in Untersuchungshaft genommen. „Danke, französische Justiz… Kein Respekt für unsere Tochter, noch für uns,“ schrieb der verzweifelte Vater auf Facebook.
Diese Worte spiegeln die Wut und das Unverständnis wider, die in solchen Momenten oft aufkommen. Während die Familie um Gerechtigkeit kämpft, bleibt der Täter vorerst auf freiem Fuß. Die Entscheidung, ihn nicht in Haft zu nehmen, stieß auf großes Unverständnis – doch sie hat rechtliche Gründe.
Rechtliche Konsequenzen – doch reichen sie aus?
Der Motorradfahrer steht unter gerichtlicher Aufsicht. Er muss seinen Führerschein abgeben und sich zweimal monatlich bei der Polizei melden. Außerdem darf er Vallauris nicht betreten, keinen Kontakt zur Familie des Opfers aufnehmen und das Departement nicht verlassen. Ein Spezialist erklärte, dass diese Maßnahmen aufgrund der Tatsache, dass der Fahrer nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand und bislang polizeilich nicht bekannt war, angemessen erscheinen. Doch das beruhigt die Familie nicht.
Der Staatsanwalt hat gegen die Entscheidung, den Fahrer auf freiem Fuß zu lassen, Berufung eingelegt. Die Familie hofft nun, dass das Berufungsgericht die Entscheidung revidiert und der Fahrer in Untersuchungshaft genommen wird.
Abschied von einem jungen Leben
Die gesamte Gemeinde Vallauris ist erschüttert. Freunde, Verwandte und sogar Fremde haben sich zusammengefunden, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Die Straßen, auf denen die kleine Kamilya einst spielte, erscheinen plötzlich leerer – ein unschuldiges Leben, das viel zu früh endete.
Doch was bleibt den Hinterbliebenen? Nur die Erinnerungen an ein strahlendes Mädchen und die Hoffnung, dass Kamilyas Tod nicht ungesühnt bleibt. In einer Welt, die manchmal unerträglich grausam erscheint, suchen sie nach einem Funken Gerechtigkeit – nach einer Antwort auf die quälende Frage: Warum?
Die Tragödie von Vallauris zeigt uns, wie schnell das Leben aus den Fugen geraten kann. Es erinnert uns daran, wie wertvoll jeder Augenblick ist, den wir mit unseren Lieben verbringen. Möge Kamilyas Familie in dieser schweren Zeit Trost finden und eines Tages Frieden in ihren Herzen spüren.
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