US-Präsident Donald Trump hat gestern eine Anordnung unterzeichnet, die die US-Zölle auf indische Importe auf 50 Prozent verdoppelt – als Strafmaßnahme für die anhaltenden Ölkäufe Indiens aus Russland.
Der neue Zollsatz von 25 Prozent wird zu dem bereits vergangene Woche angekündigten Zoll von 25 Prozent hinzugerechnet. Sollte Indien den Import russischen Öls nicht einstellen, tritt die Maßnahme am 27. August in Kraft. Trump drohte zudem, ähnliche Sanktionen auch gegen andere Länder zu verhängen, die russische Energie kaufen – mit dem Ziel, Moskau zum Ende des Ukrainekriegs zu bewegen.
Das indische Außenministerium bezeichnete den Schritt als „äußerst bedauerlich“ und betonte, dass die Ölimporte aus Russland notwendig seien, um den Energiebedarf der 1,4 Milliarden Einwohner zu decken. Indien ist nach China der zweitgrößte Importeur russischen Öls; auch die Türkei zählt zu den wichtigen Abnehmern.
Eigentlich war erwartet worden, dass Trump den Handel mit Indien als Gegengewicht zu China stärken würde. Stattdessen hat er nun faktisch den wirtschaftlichen Krieg gegen Indien erklärt, so sehen Analysten die derzeitige Situation.
Technologie: Trump und Apple-Chef Tim Cook kündigten an, dass Apple weitere 100 Milliarden Dollar in den USA investieren werde – ein Schritt, um drohenden iPhone-Zöllen zu entgehen. Gleichzeitig drohte Trump, ab kommender Woche 100-Prozent-Zölle auf alle im Ausland hergestellten Mikrochips zu erheben, sofern die Produzenten nicht in die USA investieren und dort Fertigungsstätten errichten.
Trump will mit Selenskyj und Putin zusammentreffen
Während eines Telefonats mit europäischen Regierungschefs erklärte Trump gestern, er wolle sich bereits in der kommenden Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammensetzen. Danach plane er, sowohl mit Putin als auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gemeinsam zu sprechen.
Ob Putin oder Selenskyj dem gemeinsamen Treffen bereits zugestimmt haben, war zunächst unklar. Selenskyj erklärte in einem Statement, er habe mit Trump gesprochen und sich mit den europäischen Partnern darauf verständigt, dass der Krieg in der Ukraine „ein Ende finden müsse“ – jedoch müsse dieses „ehrlich“ sein.
Trumps Ankündigung erfolgte nach einem Treffen seines Gesandten Steve Witkoff mit Putin. Russische Nachrichtenagenturen berichteten, dass die Gespräche im Kreml etwa drei Stunden dauerten.
Trump bemüht sich seit Monaten um eine Verhandlungslösung im Ukrainekrieg, der nunmehr seit über drei Jahren andauert – bislang jedoch ohne greifbare Ergebnisse.
China setzt auf KI im Informationskrieg
Die chinesische Regierung greift laut aktuellen und ehemaligen US-Beamten sowie vorliegenden Dokumenten auf Unternehmen mit Expertise in Künstlicher Intelligenz zurück, um die öffentliche Meinung in Hongkong und Taiwan zu überwachen und gezielt zu beeinflussen.
Interne Dokumente der chinesischen Firma GoLaxy zeigen, dass Peking gezielte Einflusskampagnen in beiden Regionen durchführte und zudem Daten über US-Kongressabgeordnete sowie andere einflussreiche Amerikaner sammelte. Fachleute warnen, dass der Einsatz von KI solche Operationen deutlich ausgeklügelter mache als frühere Beeinflussungsversuche.
GoLaxy wies die Vorwürfe zurück und erklärte, man habe keine Arbeiten in Zusammenhang mit Hongkong oder anderen Wahlen durchgeführt. Die Produkte des Unternehmens basierten größtenteils auf frei zugänglichen Daten und richteten sich nicht gezielt gegen US-Beamte. Nachdem die New York Times das Unternehmen kontaktiert hatte, begann GoLaxy damit, Hinweise auf sicherheitsrelevante Arbeiten für die chinesische Regierung von seiner Website zu entfernen.
WEITERE WICHTIGE MELDUNGEN
Israel: Premierminister Benjamin Netanjahu will heute das Sicherheitskabinett einberufen, um eine Ausweitung der Militäroperation auf den gesamten Gazastreifen zu beraten.
Pakistan: Ein Video über einen sogenannten Ehrenmord ist viral gegangen und zwingt die Behörden zur Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischer Gewalt.
Sudan: Die paramilitärischen Rapid Support Forces kämpfen nach ihrer Vertreibung aus Zentral-Khartum um Gebietsgewinne in der Region Kordofan.
Syrien: Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Beduinen und Drusen ist in Sweida eine Waffenruhe in Kraft, doch die Lage bleibt angespannt.
USA: Ein US-Sergeant hat mit einer privaten Waffe auf einem Militärstützpunkt in Georgia fünf Soldaten verletzt.
Ghana: Die Minister des Landes für Verteidigung und Umwelt starben bei einem Helikopterabsturz, bei dem alle acht Insassen ums Leben kamen.
Italien: Nach 50 Jahren Planungen soll Sizilien künftig über eine Brücke mit dem italienischen Festland verbunden werden.
Großbritannien: Ein unabhängiges Gremium hat Prinz Harry vom Vorwurf der Schikane, Belästigung und Sexismus in einer von ihm mitbegründeten Wohltätigkeitsorganisation freigesprochen.
Autor: P. Tiko
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