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Arman Soldin, Journalist der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse, wurde am Dienstagnachmittag in der Ukraine getötet. Er wurde Opfer eines russischen Raketenangriffs.

Die Nachrichtenagentur Agence France-Presse und die Presse im Allgemeinen trauern. Der Journalist Arman Soldin, der für die AFP über den Krieg in der Ukraine berichtete, wurde bei einem russischen Raketenangriff am Dienstagnachmittag getötet. Er ist der elfte Journalist, Fahrer oder Mitarbeiter von Journalisten, der seit Beginn des Konflikts in der Ukraine getötet wurde.

Opfer eines russischen Angriffs
Arman Soldin gehörte zu einem Team von fünf Reportern der Agence France-Presse. Er begleitete ukrainische Soldaten am aktivsten Frontabschnitt des Krieges. Am Dienstag, den 9. Mai, wurde er gegen 16.30 Uhr in der Nähe von Bachmut im Osten der Ukraine, von einer russischen Rakete getroffen. Der Rest des Journalistenteams blieb unverletzt.

Arman Soldin war seit September 2022 der Videokoordinator der französischen Nachrichtengentur AFP in der Ukraine. Er hatte seinen Sitz in London und reiste regelmäßig in die Ukraine. Als Freiwilliger, der über den von Russland geführten Krieg berichten wollte, war er bereits in den ersten Tagen der Invasion im Februar 2022 in die Ukraine gereist.

Emmanuel Macron würdigte den Journalisten am Abend in einem Tweet. „Mit Mut, seit den ersten Stunden des Konflikts war er an der Front, um die Fakten zu ermitteln. Um uns zu informieren“.

Das ukrainische Verteidigungsministerium sprach der Familie des französischen Journalisten sein Beileid aus: „Er hat sein Leben dem Ziel gewidmet, der Welt über die Wahrheit zu berichten“.

Beileidsbekundungen auch von US-Außenminister Antony Blinken: „So viele Journalisten arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen, um die Wahrheit aufzudecken und zu berichten“.

Arman Soldin wird als „mutiger, kreativer und hartnäckiger“ Journalist beschrieben, sagt der AFP-Informationsdirektor Phil Chetwynd. Für die Europadirektorin der Agence France-Presse war „Arman enthusiastisch, energisch und mutig. Er war ein echter Feldreporter, der immer bereit war, auch in die schwierigsten Gebiete zu gehen“.

Geboren in Sarajevo, aufgewachsen in Frankreich.
Arman Soldin wurde 32 Jahre alt. Er wurde in Sarajevo geboren und war bosnischer Abstammung. 1992 war er im Alter von einem Jahr zu Beginn der Belagerung der Stadt aus Jugoslawien evakuiert worden. Arman Soldin wuchs in Frankreich auf und besaß die französische Staatsbürgerschaft. Als leidenschaftlicher Fußballer hatte er zwischen 2006 und 2008 bei dem Verein Stade Rennais in der U13 und U15 gespielt, die Idee einer sportlichen Profikarriere aber schließlich aufgegeben. Als Journalist war er 2015 als Praktikant zur AFP nach Rom gekommen. Er sprach fließend Französisch, Englisch und Italienisch und hatte Kenntnisse in Bosnisch, was ihm beim Dialog mit den Ukrainern half.


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