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Der Konflikt in der Ukraine könnte sich dauerhaft auf die Preise für Öl, Gas und Strom auswirken, deren Preise schon heute weltweit Höchststände erreichen. Eine Gruppe von Wirtschaftswissenschaftlern hat analysiert, wie sich der Konflikt auf die Kaufkraft der Franzosen auswirken kann.

Die Weltmarktpreise für Öl, Strom und Gas erreichen seit dem 24. Februar immer neue Höchststände: Ein Anstieg, der vor allem auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist. Wie weit können die Preise noch steigen? Wirtschaftswissenschaftler haben versucht, die potenziellen Auswirkungen des Konflikts auf die Kaufkraft der Europäer abzuschätzen.

Laut einer Ende letzter Woche veröffentlichten Studie kann man in diesem Jahr in ganz Europa mit einem Anstieg der Energierechnung um 30% rechnen. Dieser Anstieg könnte vor allem die einkommensschwächsten Haushalte in Deutschland und Großbritannien treffen.

In Frankreich sind die Haushalte ebenfalls betroffen, mit einer Erhöhung ihrer Rechnung um 400 Euro auf ein durchschnittliches Gesamtbudget von 2.800 Euro, also etwa 15%. In dieser Zahl sind die Tarifeänderungen für Gas, Strom und Kraftstoff enthalten.

Ökonomen der Kreditversicherungsgruppe Euler Hermes haben auch die Auswirkungen analysiert, die ein vollständiger Stopp der russischen Gasimporte nach Europa auf die Kaufkraft der französischen Haushalte haben könnte. Demnach könnte in diesem Fall die Energierechnung der Franzosen im Jahr 2022 auf durchschnittlich 3.800 Euro steigen. Das heißt, 1.400 Euro mehr im Jahr. Ein solcher erheblicher Anstieg wäre vor allem auf einen Anstieg der Gaspreise um 70% zurückzuführen.

Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire erklärte Anfang März allerdings, dass die Regierung das Einfrieren der Gaspreise nicht nur bis Juni 2022, sondern bis Jahresende 2022 verlängern werde.

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