Tag & Nacht

Wolodymyr Selenskyj verurteilte in einer Videobotschaft vor den Vereinten Nationen die russischen Luftangriffe gegen die Infrastruktur seines Landes als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Millionen Ukrainer sind ohne Heizung, Wasser und Nahrung, während der erste Schneefall einsetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete am Mittwoch die russischen Angriffe gegen die ukrainische Energieinfrastruktur vor dem UN-Sicherheitsrat als ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. „Mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, mehreren Millionen Menschen ohne Energieversorgung, ohne Heizung und ohne Wasser ist dies offensichtlich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte Wolodymyr Selenskyj in einer kurzen Erklärung per Videoschaltung während einer Dringlichkeitssitzung vor dem Sicherheitsrat, die er selbst beantragt hatte.

Neun Monate nach der russischen Invasion seines Landes am 24. Februar verurteilt Präsident Selenskyj die „Formel des Terrors“, die von den Streitkräften Moskaus durchgeführt werde. Angesichts des offensichtlich machtlosen UN-Sicherheitsrats meinte er, die internationale Gemeinschaft dürfe „nicht die Geisel eines internationalen Terrorstaates sein“, in Anspielung auf das Vetorecht Moskaus, womit jede Resolution gegen die russische Aggression in der Ukraine blockiert werden kann.

Die Tötung von Zivilisten und die Zerstörung ziviler Infrastruktur sind terroristische Aktionen. Die Ukraine fordert weiterhin eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf diese Verbrechen“, schrieb der ukrainische Staatschef zuvor auf Twitter und forderte eine Dringlichkeitssitzung der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats.

Auch in Kiew kein Wasser und kein Strom
Die russischen Luftangriffe auf die ukrainische Infrastruktur führten zu massiven Strom- und Wasserausfällen, insbesondere in der Hauptstadt Kiew. Sie forderten mindestens sechs Todesopfer, führten zur Abschaltung von drei Atomkraftwerken und betrafen sogar das benachbarte Moldawien.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland fünf Kamikaze-Drohnen und rund 70 Marschflugkörper auf das Land ab, von denen 51 abgeschossen wurden. Sie zielten auf strategische Infrastrukturen, obwohl in der Ukraine bereits winterliche Temperaturen herrschen.

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter:

„Angriffe auf zivile Infrastrukturen sind Kriegsverbrechen und dürfen nicht ungestraft bleiben.“


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