Tag & Nacht

Überall in Frankreich gibt es Mobilisierungen gegen verschiedene Großprojekte, die als Bedrohung für die Umwelt angesehen werden. Die Proteste vereinen nicht nur die üblichen Aktivisten, sondern eine Vielzahl von Bürgern.

In ganz Frankreich setzen sie sich immer mehr Bürger für den Schutz ihrer Umwelt ein. In Pertuis im Departement Vaucluse zum Beispiel wehren sich Aktivisten seit drei Jahren gegen die Ausweitung eines Industriegebiets auf landwirtschaftlich genutztes Land. Am Dienstagmorgen, dem 1. November, waren es auch wieder 70 Personen, die demonstrierten. 86 Hektar Agrarland sollen bis 2030 zu einem Industriegebiet werden. Die Gegner prangern einen Interessenkonflikt des Bürgermeister an – er leitet ein Unternehmen, das an dem Projekt beteiligt ist.

Aktivisten aus allen Bereichen
Ein anderes Beispiel: In Landunvez im Finistère protestierten Demonstranten im August gegen eine grosse Schweinezuchtanlage, die der Umweltverschmutzung verdächtigt wurde. Die geplante Erweiterung der Schweinezucht kam unter den Bewohnern gar nicht gut an. „Aus den Umweltproblemen ergeben sich Gesundheitsprobleme“, befürchtet eine Aktivistin gegenüber France Télévisions. Sie hofften, mit ihrem Marsch die Präfektur zu einem Einlenken zu bewegen. Diese immer zahlreicher werdenden lokalen Proteste werden von Aktivisten mit unterschiedlichen persönlichen Hintergründen durchgeführt. Die meisten protestieren, weil eine Veränderung ihres Lebensumfelds befürchtet wird, beschreibt Loup Espargilière, Chefredakteur von „Vert, le Média“, dieses neue Phänomen.


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