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Da die Inflation in Frankreich Rekordwerte erreicht, verspricht der Sommer 2022 besonders teuer zu werden. Ob Unterkunft, Mietwagen, Zug- oder Flugtickets oder sogar Lebensmittel – die Preise schnellen in die Höhe. Franzosen und Touristen erwartet in diesem Jahr ein besonders teurer Sommer.

Der Sommer steht vor der Tür und die Inflation in Frankreich steigt weiter an. Wie aus dem jüngsten Bericht des Statistikinstituts INSEE hervorgeht, hat sie im Mai gerade die 5%-Marke überschritten. Die Auswirkungen der Inflation dürften sich in der Sommersaison deutlich bemerkbar machen.

Unterkünfte, Mietwagen, Flugtickets, Lebensmittel oder Treibstoff… Dieser Sommer wird teuer werden. 

Preise für Zugtickets
Vor kurzem enthüllte das INSEE, dass die Preise für Zugtickets in den letzten drei Monaten um fast 15% gestiegen sind.

Laut dem Sender RTL soll eine einfache Fahrt von Paris nach Nizza 250 Euro und eine Hin- und Rückfahrt von Paris nach Nantes 215 Euro kosten… Eine Möglichkeit, dem Preisanstieg zu entkommen, besteht darin, das Ticket weit im Voraus zu buchen. Ein Tipp, den man in jedem Fall im Hinterkopf behalten sollte, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Flugtickets werden teurer
Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der dadurch steigenden Kerosinpreise sind auch die Flugticketpreise in die Höhe geschnellt. „Im April 2022 stiegen die Preise für Flugtickets in Frankreich um 20,8%“, bestätigt die Generaldirektion für Zivilluftfahrt (DGAC). Im Vergleich zum April 2019 steigen die Preise für Flugtickets um durchschnittlich 10,8%.

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Hotelpreise steigen
Aufgrund der gestiegenen Energiepreise wegen des Krieges in der Ukraine sowie der steigenden Löhne und Gehälter sind die Preise für Hotelzimmer längst nicht mehr auf dem Niveau des Vorjahres. Auf dem Sender BFM Business wendet sich Stéphane Manigold, Chef von sechs Pariser Hotels, an die Hotel-Branche: „Wir raten den Unternehmern, sei es im Hotel- oder im Gaststättengewerbe, ihre Preise insgesamt um 10% zu erhöhen. Das ist nicht mehr und nicht weniger als die Presientwicklung der Rohstoffe“.

25% der Branche, die von der Groupe national des indépendants de l’hôtellerie et de la restauration(GNI) befragt wurden, haben ihre Preise bereits erhöht. Und 45% beabsichtigen, dies in den nächsten drei Monaten zu tun, berichtet die Zeitung Ouest-France.

Autoanmietung fast unbezahlbar
Die Preise für Mietwagen haben sich teilweise verdoppelt. In diesem Sommer beträgt der erwartete Anstieg +41,3% im Vergleich zu 2019. Die 5 teuersten Städte sind Biarritz, Nizza, Ajaccio, Nîmes und Bordeaux.

In Biarritz zum Beispiel kann das Mieten eines Autos für eine Woche bis zu 505 Euro kosten. Ein Anstieg von +96,4% im Vergleich zu 2019! Eine Woche Mietwagen kostet in Nizza 496€ (+107 % im Vergleich zu 2019), 445€ in Ajaccio (+92,4 %) oder auch 440€ in Nimes (+60,4 %).

Die Kraftstoffpreise bleiben hoch
Es ist keine Neuigkeit mehr, dass seit Beginn des Konflikts in der Ukraine die Kraftstoffpreise regelrecht explodiert sind. SP-95 und Diesel haben längst wieder die Marke von 2€/l erreicht. Bisher konnte dieser Anstieg noch ausgeglichen werden, indem man zum Beispiel den Zug benutzte, doch das ist nicht mehr der Fall (siehe oben).

Auch Lebensmittel erleben die Inflation
Eis, Waffeln, Pfannkuchen, Cocktails – alles wird durch die galoppierende Inflation in Frankreich teurer. Auch hier ist der Krieg in der Ukraine zu einem großen Teil für den Preisanstieg bei Lebensmitteln verantwortlich. Laut einem Bericht des Kreditversicherers Allianz ist der Preisanstieg ziemlich beeindruckend: „Wir berechnen, dass die Lebensmittelinflation den durchschnittlichen europäischen Verbraucher 243 Euro mehr kosten wird als 2021“.

Auch die kleinen Freuden des Urlaubs könnten also durch die Inflation unerreichbar werden. Auch in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern hat der Krieg in der Ukraine wirtschaftliche Schäden angerichtet und zu einer deutlich spürbaren Erhöhung der Preise geführt. Also heisst es „Augen auf“, bevor man seinen Urlaub bucht, sonst könnte es uns sehr teuer zu stehen kommen.


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