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Die Wut auf Elon Musk entlädt sich in Angriffen auf Tesla – mit Molotowcocktails, Schüssen und Vandalismus.

In den USA häufen sich gewaltsame Angriffe auf Tesla-Standorte, Ladesäulen und Fahrzeuge. Die Täter werfen Brandsätze, beschmieren Autohäuser mit Hassbotschaften oder eröffnen das Feuer. Analysten sehen darin eine weitere Eskalation der ohnehin angespannten Lage des Unternehmens.

Ein Brandanschlag nach dem anderen

In Colorado wurde die 31-jährige Lucy Grace Nelson verhaftet, nachdem sie laut Gerichtsunterlagen wiederholt ein Tesla-Autohaus attackiert hatte. Sie schleuderte mit Benzin gefüllte Smirnoff-Ice-Flaschen auf die Fahrzeuge, sprühte „Nazi“ auf das Eingangsschild und hinterließ eine eindeutige Botschaft: „F*** Musk.“

Doch der Angriff war kein Einzelfall. In Massachusetts wurden Tesla-Schnellladestationen in Brand gesetzt. In Oregon griff ein Mann ein Autohaus mit Molotowcocktails an – und kehrte Wochen später mit einer Schusswaffe zurück, um auf Schaufenster und Fahrzeuge zu feuern.

Musk als Hassfigur

Elon Musk ist längst nicht mehr nur Tech-Unternehmer, sondern eine der umstrittensten Figuren der US-Politik. Seit er sich offen für Donald Trump und rechte Politiker in Europa starkmacht, wächst der Unmut. Demonstranten sehen in Tesla keine Marke für Umweltbewusstsein mehr, sondern ein Symbol für rechte Ideologie.

Einige Tesla-Besitzer berichten bereits von Übergriffen. Adam Choi, ein Tesla-Fahrer aus Massachusetts, entdeckte nach dem Kirchgang einen Sticker auf seinem Auto, der Musk in einer umstrittenen Pose zeigte. Als er den mutmaßlichen Täter zur Rede stellte, bekam er eine knappe Antwort: „Das ist meine Meinungsfreiheit.“

Absturz der Marke Tesla?

Während Tesla mit diesen Angriffen kämpft, steckt das Unternehmen ohnehin in Schwierigkeiten. Die Aktie fiel seit Trumps Amtseinführung um 35 Prozent, die Verkaufszahlen in Deutschland brachen im Februar um 76 Prozent ein. Für viele potenzielle Kunden ist Tesla nicht mehr nur ein Auto – sondern ein politisches Statement.

Tesla-Investor Ross Gerber glaubt, dass der Imageverlust langfristige Folgen haben könnte. „Viele Menschen möchten nicht mit Elon Musk in Verbindung gebracht werden – erst recht nicht, wenn das bedeutet, dass ihr Auto angegriffen wird.“

Andere Analysten sehen dagegen Chancen für Tesla. Trumps Politik könnte dem Unternehmen regulatorische Vorteile bringen, vor allem im Bereich autonomes Fahren.

Polizei warnt vor weiterer Eskalation

Während Investoren über die Zukunft von Tesla spekulieren, warnen Sicherheitsbehörden vor weiteren Gewalttaten. „Ob man Musk mag oder nicht – das rechtfertigt keine Brandstiftung“, betont ein Polizeisprecher aus Massachusetts.

Für Tesla-Fahrer wie Adam Choi bleibt die Frage: Ist es das Risiko wert? „Ich habe mir ein Elektroauto gekauft, weil es sinnvoll ist. Aber jetzt muss ich Angst haben, dass es abgefackelt wird?“

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Tesla das Imageproblem in den Griff bekommt – oder ob die Marke endgültig zum Politikum wird.

Von C. Hatty

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