Val Kilmer, ein Schauspieler mit tausend Gesichtern und einer Stimme, die einst durch die Kinosäle donnerte, ist im Alter von 65 Jahren in seiner Heimatstadt Los Angeles verstorben. Seine Tochter Mercedes Kilmer teilte mit, dass eine Lungenentzündung die Todesursache war. Bereits 2014 hatte Kilmer gegen Kehlkopfkrebs gekämpft – ein Kampf, der ihm seine Stimme kostete, aber nicht seinen Lebenswillen.
Ein Leben auf der Bühne und vor der Kamera
Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los Angeles geboren. Früh zog es ihn zur Schauspielerei – erst ans Theater, später auf die große Leinwand. Der Durchbruch kam mit „Top Gun“ (1986), in dem er als Iceman dem jungen Tom Cruise Konkurrenz machte. Cool, selbstsicher, kantig – so wurde Kilmer zur Leinwandikone.
Doch wer Val Kilmer nur auf Actionrollen reduzierte, hat sein Talent nie ganz erkannt. 1991 schlüpfte er in die Rolle des Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“. Eine Performance, die Kritiker wie Fans staunen ließ. Wenig später übernahm er die Rolle des dunklen Ritters in „Batman Forever“ – und füllte die ikonische Maske mit einer ganz eigenen Melancholie.
Stille Jahre, laute Rückkehr
Die Diagnose Kehlkopfkrebs brachte 2014 einen dramatischen Wendepunkt. Eine Tracheotomie nahm ihm seine Stimme – das Werkzeug, mit dem er Jahrzehnte lang Geschichten erzählt hatte. Und doch: Kilmer zog sich nicht zurück. Stattdessen arbeitete er mit Technologieunternehmen zusammen, um mithilfe künstlicher Intelligenz seine Stimme zu rekonstruieren.
2022 feierte er ein bewegendes Comeback in „Top Gun: Maverick“. Nur wenige Szenen, aber Gänsehaut pur. Er sprach nicht – aber sein Blick sagte alles. Ein Auftritt wie ein Echo aus der Vergangenheit, das noch einmal durch die Gegenwart hallte.
Ein Herz für andere
Kilmer war nicht nur Schauspieler. Er war auch Aktivist, Unterstützer, Helfer. Organisationen wie Habitat for Humanity und AmeriCares konnten auf ihn zählen – nicht als Werbegesicht, sondern als echten Mitstreiter. In Interviews sprach er oft von Spiritualität, vom Glauben an das Gute, vom Wunsch, mehr zu geben als zu nehmen.
Ein letzter Vorhang
Val Kilmer war nie der Lauteste in Hollywood. Aber er war einer der Echtesten. Einer, der Rollen nicht nur spielte, sondern lebte. Ob als Westernheld in „Tombstone“, als Detektiv in „Kiss Kiss Bang Bang“ oder als schwerkranker Künstler in der Doku „Val“ – Kilmer zeigte sich immer nahbar, verletzlich, menschlich.
Und jetzt ist er still geworden. Doch wer einmal im Licht der Kinoleinwand stand, verschwindet nie ganz.
Val Kilmer lebt weiter – in Zelluloid, in Erinnerungen, in Herzen.
Von C. Hatty
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