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Mit der Eröffnungszeremonie am kommenden Mittwoch starten die Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Die Wettkämpfe dauern zehn Tage – und fallen genau in die Zeit des Schulbeginns nach den Sommerferien. Das bedeutet: Es wird deutlich voller auf den Straßen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, als es während der Olympischen Spiele der Fall war. Sowohl Autofahrer als auch Nutzer von Bussen und Bahnen müssen sich erneut auf erhebliche Änderungen einstellen.

Knapp zwei Wochen nach dem Ende der Olympischen Spiele steht die französische Hauptstadt vor einer neuen Herausforderung. Vom 28. August bis zum 8. September treten 4.400 Athleten in 549 Wettbewerben bei den Paralympischen Spielen gegeneinander an. Auch wenn einige Wettkampforte, wie die Kletteranlage in Le Bourget und das olympische Schwimmzentrum in Saint-Denis, nicht mehr genutzt werden – die Anzahl der Veranstaltungsorte hat sich in der Stadt von 15 auf 11 reduziert – werden dennoch täglich rund 300.000 Besucher in der Region Île-de-France erwartet.

Diese enorme Besucherzahl, kombiniert mit dem Schulstart am 2. September, wird zwangsläufig Auswirkungen auf den Verkehr in der Region Paris haben. Was erwartet die Pariser ab dem 22. August, wenn die speziellen Fahrspuren für die Olympischen und Paralympischen Spiele wieder aktiviert werden?

Vor den Paralympischen Spielen: Was ist zu beachten?

Wiedereinführung der reservierten Fahrspuren ab dem 22. August

Die bereits während der Olympischen Spiele eingeführten reservierten Fahrspuren (VROP) werden ab dem 22. August wieder in Kraft gesetzt. Nach dem Ende der Olympischen Spiele wurde das Fahrverbot auf den meisten dieser Spuren vorübergehend aufgehoben, mit Ausnahme der A1 zwischen Roissy und Porte de la Chapelle sowie den betroffenen Abschnitten der A104 und A86. Nun werden die linken Fahrspuren auf dem Pariser Ring (Périphérique) und weiteren Autobahnen wie der A1, A14, A12 und A13 wieder reserviert. Um die genauen Aktivierungszeiten für die einzelnen Streckenabschnitte zu erfahren, lohnt sich ein Blick auf die Webseite anticiperlesjeux.gouv.fr. Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert ein Bußgeld von 135 Euro.

Diese speziellen Fahrspuren sind ausschließlich für akkreditierte Fahrzeuge, Taxis, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrzeuge für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie Einsatz- und Sicherheitsfahrzeuge vorgesehen. Die Spuren sind durch olympische Ringe oder die Aufschrift „Paris 2024“ auf dem Asphalt gekennzeichnet.

Das Verkehrsministerium warnt: „Die Straßen, die eine reservierte Fahrspur beinhalten, werden in dieser Zeit extrem überlastet sein – vor allem wegen der gleichzeitigen Rückkehr aus den Ferien und der Wiederaufnahme der Arbeit vieler Pariser.“ Es wird daher empfohlen, diese Strecken nach Möglichkeit zu meiden. Da die Einschränkungen mit dem Schulbeginn am 2. September zusammenfallen, sollten Pendler ihre Fahrten im Voraus planen.

Fackellauf: Beeinträchtigungen in ganz Frankreich vom 25. bis 28. August

Am 25. August beginnt der Fackellauf, bei dem 12 Flammen aus verschiedenen Regionen Frankreichs nach Paris gebracht werden. Die Flamme wird zuerst in Stoke Mandeville (Großbritannien) entzündet, dem Geburtsort des ersten Wettbewerbs für Patienten mit Rückenmarksverletzungen. Die Fackelläufe finden in Städten wie Calais, Valenciennes, Straßburg, Montpellier, Lourdes und vielen weiteren statt. In diesen Städten ist mit Einschränkungen zu rechnen – genaue Informationen bieten die örtlichen Behörden.

Am 27. August, einen Tag vor der Eröffnungszeremonie, erreichen die 12 Flammen die Île-de-France. In Gemeinden wie Montfermeil, Clichy-sous-Bois, Pantin und Bobigny sollten sich die Bewohner auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Am 28. August werden die Fackeln schließlich durch alle Arrondissements der Hauptstadt getragen, bevor sie am Place de la Concorde und auf den Champs-Elysées zur großen Eröffnungsfeier eintreffen.

Während der Paralympischen Spiele: Was ändert sich?

Sicherheitszonen: Strenge Kontrollen und eingeschränkte Mobilität

Während der Paralympischen Spiele kehren auch die Sicherheitszonen zurück. Diese werden zwei Stunden vor Beginn der Wettkämpfe aktiviert und eine Stunde nach Ende wieder aufgehoben. In den roten Sicherheitszonen ist der motorisierte Verkehr ohne speziellen QR-Code – der nur auf Antrag an Berechtigte vergeben wird – komplett verboten. In den blauen Zonen ist der Verkehr stark eingeschränkt, ein Nachweis wie eine Wohn- oder Arbeitsbescheinigung ist erforderlich. Fußgänger, Radfahrer und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel können sich hingegen weitgehend frei bewegen.

Zwei Wettbewerbe, das Paracycling vom 4. bis 7. September und der Paralympische Marathon am 8. September, finden ebenfalls in roten Zonen statt. Wer hier unterwegs sein muss, sollte frühzeitig planen.

Besonderheiten und Ausnahmen

Die Wettkämpfe am Eiffelturm finden nur zwischen dem 1. und 5. September sowie am Abend des 7. September statt. Die Brücke Pont Alexandre-III bleibt während der gesamten Spiele gesperrt, jedoch wird der Sicherheitsbereich nur am 1. und 2. September aktiviert. Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen gibt es keine Veranstaltungen an der Place de la Concorde, dem Hôtel de Ville oder dem Trocadéro.

Rückkehrer aus den Sommerferien: Ein letztes Wochenende voller Verkehr

Bison Futé warnt vor einem besonders dichten Verkehr am Wochenende des 31. August und 1. September – sowohl in Richtung in die als auch aus der Île-de-France. Wer kann, sollte alternative Routen in Betracht ziehen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Eine frühzeitige Planung kann helfen, Staus und andere Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Auswirkungen auf Schulen: Wenig Einschränkungen, aber Anpassungen nötig

Obwohl die Paralympischen Spiele insgesamt nur geringe Auswirkungen auf den Schulbetrieb in der Region haben sollen, gibt es dennoch Ausnahmen. In Clichy-sous-Bois müssen Schüler der Grundschulen Henri-Barbusse und Claude-Dilain an den Tagen des Paracycling-Wettbewerbs (3., 5. und 6. September) außerhalb des Schulgebäudes betreut werden. Auch Schüler des Collège Dora-Maar in Saint-Denis werden aufgrund der Nähe zum Athletendorf zeitweise in eine andere Schule ausgelagert.

Finale: Der Marathon als krönender Abschluss

Am 8. September, dem letzten Tag der Paralympischen Spiele, starten etwa 80 Athleten zum Marathon, der von La Courneuve bis zu den Invalides führt. Die Champs-Elysées werden dabei in voller Länge genutzt – ein spektakulärer Schlusspunkt der Spiele. Bereits fünf Stunden vor dem Start werden die Sicherheitsbarrieren aufgestellt und die Zonen gesperrt, was zu erheblichen Einschränkungen im Verkehr führen wird. Wer in der Nähe unterwegs sein muss, sollte diesen Tag besonders aufmerksam planen.


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