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Am 17. November wurde für die EU eine neue Regelung verabschiedet: Ab Juli 2022 müssen Neufahrzeuge mit einem eingebauten Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet sein. 

Im Jahr 2022 wird sich bei Neufahrzeugen, die in der Europäischen Union verkauft werden, einiges ändern. Ab Juli nächsten Jahres müssen alle Neuwagen, die in der EU verkauft werden, mit einem obligatorischen Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet sein: einem intelligenten Geschwindigkeitsanpassungssystem (Intelligent Speed Adaptation – IVA). Die EU-Verordnung, die am 17. November verabschiedet wurde, wird den Rahmen für dieses neue System bilden.

Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Die Umsetzung wird in mehreren Phasen erfolgen. Ab Juli 2022 sind alle neuen Pkw, Nutzfahrzeuge und Lkw von der Regelung betroffen. Ab 2024 müssen alle Fahrzeuge, die vom Band laufen, mit Begrenzern ausgestattet sein.

Wie funktioniert das Ganze?
Die Intelligente Geschwindigkeitsanpassung (IGV) oder ISA (Intelligent Speed Assistance) löst eine akustische und visuelle Warnung in dem Fahrzeug aus, wenn es die zulässige Geschwindigkeit überschreitet. Das System geht sogar noch weiter und „dämpft die Antriebsleistung und das Drehmoment des Fahrzeugs“. Für den Fahrer wird es schwieriger, das Gaspedal zu betätigen und es wird manchmal zu vibrieren beginnen.

„Das Ziel des ISA-Systems ist nicht, einen Fahrer zu verdrängen, sondern ihm Informationen zu liefern und diese zu ergänzen, entweder durch eine Eskalation von Warnungen oder durch eine Geschwindigkeitsreduzierung“, erklärt Fabrice Herveleu, Experte für aktive Sicherheit und Fahrzeugautomatisierung bei der UTAC, in einem Interview auf der Website Caradisiac. Es wird jedoch immer möglich sein, den Warnungen des Systems nicht Folge zu leisten, der Fahrer behält immer die Kontrolle über das Fahrzeug.

Wie zuverlässig ist das System?
Die intelligente Geschwindigkeitsanpassung basiert auf den Bildern einer Kamera, die die Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder am Strassenrand liest. Die Fahrzeuge werden außerdem mit einem Kartensystem ausgestattet, das den jeweiligen Standort in Echtzeit anzeigt. Laut Caradisiac wird in Ermangelung eines GPS-Systems das Notrufsystem eCall verwendet. Das System ist zu 90% zuverlässig.

Für die Verkehrsteilnehmer soll es jedoch immer möglich sein, das System nach dem Starten des Fahrzeugs zu deaktivieren.


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