Tag & Nacht

Könnte eine Riesenwelle über Frankreich hereinbrechen? Diese Hypothese scheint nicht völlig abwegig zu sein, wenn man den Vereinten Nationen Glauben schenkt. Um sich auf ein solche Szenario vorzubereiten, wird in neun Departements rund um das Mittelmeer eine Übung durchgeführt: 7,2 Millionen Menschen werden eine Tsunami-Warnung auf ihrem Telefon erhalten.

Wer in einem der folgenden Departements wohn, könnte demnächst eine Tsunami-Warnung auf seinem Handy erhalten: Pyrénées-Orientales, Aude, Hérault, Gard, Bouches-du-Rhône, Var, Alpes-Maritimes, Haute-Corse und Corse-du-Sud. Aber man sollte nicht in Panik geraten, wenn das Telefon morgen, Freitag, dem 19. Januar, zwischen 10 Uhr und 10.30 Uhr einen sehr lauten Warnton abgibt. Der Ton ertönt auch, wenn das Gerät stumm geschaltet ist. Dabei handelt es sich um einen Test des FR-Alert-Systems, mit dem die Bevölkerung vor einer drohenden Gefahr gewarnt werden soll. Nach Erhalt der Nachricht sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Im Gegenteil, die Empfänger werden dringend gebeten, die Polizei und die Rettungsdienste nicht zu kontaktieren und vor allem keine falschen Informationen in den sozialen Netzwerken zu verbreiten.

Warum eine Übung in genau dieser Region?
Laut Radio France schätzt die UNO die Wahrscheinlichkeit, dass die Mittelmeerküste in den nächsten 30 Jahren – also noch vor 2060 – von einem schweren Tsunami heimgesucht wird, auf 100 %. Die Region wird von einer Verwerfung zwischen zwei tektonischen Platten – der arabischen und der eurasischen Platte – durchzogen. Sollten sich diese Platten verschieben, könnten die in dem Gebiet vorhandenen Vulkane ebenfalls erwachen und eine Flutwelle auslösen. Daher ist es unerlässlich, dass die Bevölkerung weiß, wie sie im Falle eines Alarms reagieren muss.


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