Tag & Nacht

Trotz der Zwangsverpflichtungen durch die Präfektur sind die Müllarbeiter in Paris entschlossen, ihren Streik fortzusetzen.
Die Situation der Müllabfuhr in Paris ist auch am dreizehnten Tag des Streiks der Müllarbeiter gegen die Rentenreform noch unklar, obwohl der Innenminister wiederholt versicherte, dass die Requisitionen „funktionieren“.

Zehntausend Tonnen Müll stapeln sich in den Straßen von Paris, aber zum ersten Mal nach dreizehn Tagen Streik der Müllmänner gegen die Rentenreform stellt die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben eine „Stabilisierung“ der Müllberge fest. Dazu muss man sagen, dass die vom Innenminister Gérald Darmanin geforderten und von der Polizeipräfektur durchgeführten Zwangsverpflichtungen von Mitarbeitern der Müllabfuhr am Freitagabend endlich begonnen haben.

Doch von den 4.000 Namen von Müllmännern, die die Pariser Stadtverwaltung an die Präfektur von Paris weitergeleitet hatte, wurden laut der Gewerkschaft CGT nur etwa 50 requiriert. Von dem üblichen Arbeitseinsatz bei der Müllabfuhr ist man also noch weit entfernt.

In der Müllverwertungsanlage von Ivry-sur-Seine südlich von Paris waren es am Samstag, dem 18. März, gerade einmal neun Fahrer von Kipplastern, die requiriert wurden. Ein Müllaster im Einsatz entspricht zwei Tonnen von den mindestens 10.000 Tonnen, die in Paris eingesammelt werden müssen. Daher wird es einige Zeit dauern, bis auch nur annähernd wieder Normalität eintritt. „Es wird mehr als eine Woche dauern, bis alles wieder in Ordnung ist“, wird ein Müllmann von Franceinfo zitiert.

Der eingesammelte Müll kann nicht zu den drei Verbrennungsanlagen in der Nähe von Paris gebracht werden, da diese immer noch von den Streikenden blockiert werden. Die Lastwagen müssen weiter zu den Mülllagerstätten im Umkreis fahren. Sie verlieren dadurch viel Zeit und sammeln daher weniger Müll ein, aber die „Müllproduktion jeden Tag im Durchschnitt allein im 14ᵉ Arrondissement von Paris beträgt 90 Tonnen“, erklärt Régis Vieceli, der Generalsekretär des Abfallsektors der Gewerkschaft CGT. „Das wird das Anwachsen der Müllberge auf den Straßen verlangsamen. Ich möchte aber daran erinnern, dass wir nicht hier sind, um den Müll auf der Straße anzuhäufen: wir sind hier, um das Rentengesetz zu Fall zu bringen!

Im Moment ist der Streik der Pariser Müllmänner bis Montag verlängert, dem Tag der Abstimmung über die Misstrauensanträge gegen die Regierung in der Nationalversammlung. Am selben Abend werden sich die Mitarbeiter der Pariser Müllabfuhr zu einer Generalversammlung treffen, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Auf jeden Fall ist der neue große Demonstrationstag am Donnerstag bereits mitten ins Blickfeld gerückt.


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