Es geht nicht nur ums Geld. Natürlich sind 55 Millionen Euro eine irrwitzige Summe – kaum fassbar für uns Normalos. Aber wer glaubt, Kylian Mbappé führe diesen Krieg gegen den PSG nur wegen ein paar Nullen mehr auf dem Konto, verkennt das Wesentliche: Es geht um Würde. Um Respekt. Und darum, was ein Mensch sich gefallen lassen muss – selbst (oder gerade) wenn er im Rampenlicht steht.
Mbappé ist nicht irgendwer. Er ist Weltmeister, Idol, Vorbild für Millionen. Und doch wurde er behandelt wie ein Problemfall, wie ein ungehorsamer Schüler, den man in die stille Ecke stellt. Das sogenannte „Loft“, in das PSG ihn letzten Sommer verbannte, war mehr als nur ein Ort zum Trainieren – es war eine Machtdemonstration. Und ein Schlag ins Gesicht.
Man stelle sich vor: Jahrzehntelanger Einsatz, Erfolge, Loyalität – und am Ende dieser Karrierephase wird man kaltgestellt, weil man es wagt, eigene Entscheidungen zu treffen. Weil man nicht spurt. Was für ein fatales Signal, nicht nur an andere Spieler, sondern an alle Menschen, die an Fairness im Beruf glauben.
Und dann das Geld. Drei Monatsgehälter, Prämien – offen, ungeklärt, obwohl gleich zwei Instanzen bereits zu Gunsten Mbappés entschieden haben. Was ist das für ein Verein, der erst Gerichte braucht, um Verträge zu erfüllen? Der erst den Rechtsweg geht, anstatt Verantwortung zu übernehmen?
Es ist leicht, sich über Fußballmillionäre zu empören. „Sollen sich mal nicht so haben“, hört man oft. Aber Respekt hat keine Gehaltsgrenze. Wer einem Menschen – egal wie privilegiert – systematisch Rechte vorenthält, ihn isoliert, ihm den Mund verbieten will, der zeigt, dass er Macht mit Wahrheit verwechselt. Und genau darum geht es hier.
Mbappé wehrt sich. Mit kühler Konsequenz. Nicht aus Trotz, sondern weil er sich selbst ernst nimmt. Das ist mutig. Und es ist notwendig – für ihn, aber auch für all die Namenlosen im Hintergrund, die sich so etwas niemals trauen würden und könnten.
Der Fußball ist ein Spiel, ja. Aber was wir hier sehen, ist bitterer Ernst.
Catherine H.
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