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Nach einer Welle von Sabotage-Akten mit grossen auswirkungen gegen das französische Glasfasernetz wurde am Mittwoch eine Voruntersuchung eingeleitet, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die Cyberabteilung der Pariser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung zu Vorfällen eingeleitet, die am Mittwoch in mehreren französischen Großstädten zu Verlangsamungen und Ausfällen des Internetzugangs führten.

Was war passiert?
„Zerstörungen von Kabeln wurden in der Region Ile-de-France bestätigt, die sich auf das Festnetz und das Mobilfunknetz auswirken“, teilte der Staatssekretär für Digitales Cédric O auf Twitter mit. Die Website Zone ADSL zählte in den letzten 24 Stunden 9.156 Ausfälle im Festnetz-Internet in Frankreich, die vor allem Kunden des Anbieters Free und in geringerem Maße die das Providers SFR betrafen.

Free sprach von „Angriffen“ in der Nacht“ und auch SFR bestätigte „mehrere Glasfaserunterbrechungen“. Bouygues und Orange gaben hingegen an, nicht von diesen Unterbrechungen betroffen zu sein. „Die Angriffe ereigneten sich heute Nacht um 4 Uhr. Seit heute Morgen sind die Teams mobilisiert“, erklärte der Betreiber Free gegenüber der Agentur AFP und hofft, dass das Netz „im Laufe des Tages wiederhergestellt“ sein wird. InfraNum, Verband aller Industrieunternehmen der digitalen Infrastruktur Frankreichs, verurteilte am Mittwoch „entschieden diesen unverantwortlichen Angriff“ auf die Glasfasernetze.

Welche Städte waren betroffen?
Die Sabotage-Akte mit sehr grossem Ausmaß auf das nationale Glasfasernetz, deren Urheber bisher nich unbekannt sind, führten in mehreren französischen Großstädten, darunter vor allem Grenoble, Besançon, Reims und Straßburg, zu Verlangsamungen und Unterbrechungen des Internetzugangs.

Welche ersten Hinweise gibt es?
„Handelt es sich um einen digitalen Terrorakt? Vielleicht. Es hatte eine große Auswirkung, weil die Angriffe auf die Kabel gut koordiniert wurden, von Leuten, die das Netz zwangsläufig kennen“, sagte Nicolas Guillaume, Leiter des alternativen Anbieters Netalis, der sich auf Geschäftskunden spezialisiert hat, gegenüber der Agentur AFP.

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„Ein Vorfall dieser Größenordnung kommt nie zufällig vor“, sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist das erste Mal, und wir wissen im Moment nicht, wer es war“. Überwachungsvorrichtungen seien eingerichtet worden, um zu verhindern, dass so etwas auch anderswo passiert.

Entsprechende Ermittlungen wurden dem Inlandsgeheimdienst DGSI und der Zentraldirektion der Kriminalpolizei (Direction centrale de la police judiciaire, DCPJ) übertragen.


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