Tag & Nacht






Australien erlebt eine Naturgewalt, wie sie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr vorkam: Zyklon „Alfred“ rast auf die Ostküste zu und hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen. Tausende Haushalte sind ohne Strom, das öffentliche Leben ist fast zum Erliegen gekommen, und meterhohe Wellen überfluten die Strände.

Der Sturm rückt näher – und mit ihm die Angst

Die ersten Ausläufer haben Queensland und New South Wales bereits erreicht. Windböen fegen mit über 150 km/h über die Region, reißen Strommasten um und sorgen für massive Überschwemmungen. Vor allem die Gegend um Brisbane bereitet sich auf das Schlimmste vor, denn dort könnte das „zerstörerische Zentrum“ des Zyklons in der Nacht auf Samstag auf Land treffen.

Seit Tagen laufen hektische Vorbereitungen. Anwohner werden evakuiert, Häuser verbarrikadiert, Sandsäcke gestapelt. Die Regierung hat Rettungsteams in Alarmbereitschaft versetzt, um nach dem Sturm schnell helfen zu können. Und während Meteorologen fieberhaft die neuesten Daten auswerten, berichten Reporter in Endlosschleife über das Unwetter.

Doch was bedeutet es eigentlich, wenn ein Zyklon auf Land trifft? Ganz einfach: Wenn das Auge des Sturms über die Küste zieht, erreicht der Wind seine maximale Zerstörungskraft. Häuser können einstürzen, Bäume wie Zahnstocher abbrechen und Straßen unpassierbar werden. Dazu kommt sintflutartiger Regen, der Sturzfluten auslöst – ein Rezept für eine Katastrophe.

Alles dicht: Schulen, Supermärkte, Flughäfen

Das öffentliche Leben steht praktisch still. Schulen bleiben geschlossen, Hunderte Supermärkte haben ihre Türen verriegelt. Flugzeuge bleiben am Boden. Wer sich nicht bereits in Sicherheit gebracht hat, sollte es spätestens jetzt tun.

Ein besonderes Drama spielt sich an den Stränden ab. Von der berühmten Sunshine Coast bis zum Surferparadies Byron Bay stehen Küstenabschnitte unter Wasser. Der bekannte Surfer Daniel Wills kann es kaum fassen: „Ich habe hier noch nie so einen gigantischen Swell gesehen – und ich glaube, das wird noch größer!“ Surfer sprechen von „Swell“, wenn ein weit entfernter Sturm Wellen heranpeitscht. Doch was hier passiert, ist mehr als nur ein guter Tag für Wellenreiter – es ist gefährlich.

Warum Zyklone Namen bekommen – und warum „Alfred“ nicht „Anthony“ heißt

Stürme haben Namen, damit Meteorologen, Behörden und die Bevölkerung sie leichter auseinanderhalten können. Gerade wenn mehrere Unwetter gleichzeitig wüten, ist das entscheidend. Die Namensvergabe folgt einem festgelegten Alphabet.

Eigentlich sollte „Alfred“ den Namen „Anthony“ tragen. Doch weil Australiens Premierminister Anthony Albanese mitten im Wahlkampf steckt, hätte das zu peinlichen Verwechslungen führen können. Wer möchte da schon eine Schlagzeile lesen wie „Anthony sorgt für Chaos“?

Die Stunden der Wahrheit

Nun bleibt nur noch Warten. Wird der Sturm noch an Kraft gewinnen? Oder doch abschwächen? Während „Alfred“ näher rückt, sind die Menschen in der Region in Alarmbereitschaft.

Ein Tropensturm dieser Kategorie hat das Potenzial, eine dramatische Spur der Verwüstung zu hinterlassen. Die kommenden Stunden werden zeigen, wie schlimm es wirklich wird – und wie gut Australien darauf vorbereitet ist.

Von Andreas M. B.

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