Tag & Nacht

Der französische Präsident Emmanuel Macron plant Berichten zufolge die Einführung von kleinen modularen Reaktoren (SMR), die wirtschaftlicher und umweltfreundlicher seien. Sie sollen als Reserve für konventionelle Kraftwerke gebaut werden.

Wird sechs Monate vor den Präsidentschaftswahlen die Frage der Kernenergie wieder in die politische Debatte einfließen? Laut Europe 1 wird Emmanuel Macron voraussichtlich die Errichtung von SMR (Small Modular Reactors), also „Mini-Kernkraftwerken“, ankündigen.

Diese kleinen Reaktoren sollen zusätzlich zu den konventionellen Kraftwerken in die Netze integriert werden, um die Industrie zu stärken. Nach Angaben des Rundfunks soll der Staatschef diese Ankündigung, die ein zentraler Punkt des für Mitte Oktober geplanten Investitionsplans ist, während einer geplanten Reise nach Belfort machen.

Emmanuel Macron hatte sich verpflichtet, die Frage der Kernenergie nicht vor der Durchführung von Studien über den dritten Reaktor des Kraftwerks Flamanville anzusprechen. Der Bau dieses Reaktors dauert bereits seit zehn Jahren an. Die „Mini-Kernkraftwerke“ werden seit etwa sechs Monaten aus energiepolitischen Gründen in Erwägung gezogen. SMRs können eine Zwischenlösung darstellen: zehnmal kleiner und etwa zehnmal weniger leistungsfähig als ein konventionelles Kraftwerk, arbeiten die Modulreaktoren mit einer Leistung von 170 Kilowattstunden.

Nach Angaben von Europe 1 hat sich der Präsident an das führende Energieunternehmen EDF gewandt, das aber noch nicht garantieren will, dass es solche Reaktoren vor 2022 herstellen kann. Darüber hinaus wurde bereits die Gründung einer Universität für Nuklearberufe geplant. Die Regierung ist auch an EDF mit der Idee herangetreten, die Turbinenfabrik Arabelles in den Kernkraftwerken von Belfort von der amerikanischen General Electric zu kaufen.


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