Tag & Nacht




Der Süden Madagaskars ist erneut schwer von einem Tropensturm getroffen worden. Zyklon Honde brachte sintflutartige Regenfälle, zerstörte Tausende Häuser und hinterließ über 40.000 Menschen in Not. Besonders tragisch: Zwei Kinder verloren ihr Leben – eines wurde unter den Trümmern seines Hauses begraben, ein anderes von den Fluten mitgerissen.

Fluten setzen Morondava unter Wasser

Honde war zwar nicht so zerstörerisch wie sein Vorgänger Garance, doch er hatte eine enorme Ausdehnung. Die Folge: riesige Regenmassen ergossen sich über den Südwesten der Insel. Besonders Morondava wurde schwer getroffen – die Stadt stand komplett unter Wasser. Notunterkünfte waren schnell überfüllt, sodass die Behörden Hotels und Firmengebäude beschlagnahmen mussten, um weitere Betroffene unterzubringen.

Sogar die Präfektur blieb nicht verschont: Auch sie wurde überschwemmt. Eine Ironie des Schicksals – die Rettungskoordinationsstelle selbst war nicht mehr handlungsfähig.

Zerstörung in Zahlen

Nach Angaben des Nationalen Büros für Katastrophenmanagement von Madagaskar gab es bis Sonntagnachmittag:

  • Drei Todesopfer (zwei Kinder und ein Erwachsener)
  • 43.235 Betroffene
  • 20.000 Menschen vorsorglich evakuiert
  • 7.248 beschädigte Häuser, 1.924 komplett zerstört
  • 83 Schulen beschädigt oder zerstört

Schulkinder müssen nun warten, bis ihre Klassenräume wieder nutzbar sind – eine zusätzliche Herausforderung für eine Region, die ohnehin mit vielen Problemen kämpft.

Honde zieht weiter – doch die Gefahr bleibt

Am Montagmorgen wurde die Sturmwarnung aufgehoben. Honde bewegte sich mit etwa 4 km/h in Richtung Süd-Südost und entfernte sich von Madagaskar. Wetterexperten gehen davon aus, dass er sich bald endgültig abschwächen wird.

Doch bedeutet das Entwarnung? Nicht unbedingt. Die Böden sind gesättigt, die Infrastruktur ist stark beschädigt, und viele Menschen stehen vor dem Nichts. Es braucht schnelle Hilfe – und langfristige Lösungen, um die Bevölkerung besser auf künftige Stürme vorzubereiten.

Madagaskar ist regelmäßig von tropischen Wirbelstürmen betroffen. Der Klimawandel verschärft die Situation: Heftigere Stürme, mehr Regen, längere Dürreperioden. Die Frage ist nicht, ob ein neuer Zyklon kommt – sondern wann und wie gut das Land darauf vorbereitet sein wird.

Von Andreas M. B.

https://twitter.com/RenderNature/status/1895397263725432969
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