Tag & Nacht

Die Gewerkschaften der französischen Post befürchten langfristig einen Stellenabbau. Die Geschäftsleitung dementiert dies und verweist auf den Willen, „sich bestmöglich an die neuen Gegebenheiten anzupassen“.

La Poste wird ab März 68 Untersuchungen in ganz Frankreich starten, um die Postzustellungstouren neu zu organisieren. Das meldet Franceinfo am Freitag, dem 6. Januar. Es wird insbesondere mit der Umstellung oder sogar Abschaffung der täglichen Tour der Briefzusteller experimentiert werden.

Die Postboten werden an einem Tag eine festgelegte Tour haben und am nächsten Tag eine andere Tour. Nur eilige Sendungen wie Pakete, Presse oder Einschreiben werden täglich zugestellt. „Die Postkunden werden ihre Briefträger nicht mehr täglich sehen“, kritisiert Ludovic Jeanneau, Delegierter der Gewerkschaft Sud-PTT, gegenüber Franceinfo.

Experimente in ländlichen und städtischen Gebieten
Diese Versuche und Untersuchungen werden in Städten wie Canet-en-Roussillon (Pyrénées-Orientales), Orthez in der Nähe von Pau (Pyrénées-Atlantiques), Armentières, Carvin, Saint-Omer, Amiens in der Region Hauts-de-France oder auch im Gebiet von La Sauve-Créon in der Nähe von Bordeaux stattfinden. Ab Januar sind Treffen auf lokaler Ebene geplant, um die Vorbereitungen der Versuche abzuschließen.

Den Gewerkschaften zufolge sollen sie der Post letztendlich dazu dienen, die Zahl der Briefträger zu reduzieren. La Poste dementiert diese Absicht und verweist auf die gegenwärtige Entwicklung der Briefzustellung. „Wir haben 2008 mehr als 18 Milliarden Briefe zugestellt, 2022 waren es wahrscheinlich nur noch 7 Milliarden. Die Experimente haben zum Ziel, uns bestmöglich an diese Entwicklungen vor Ort anzupassen“, erklärt Yves Xémard, stellvertretender Generaldirektor der Sparte Kurierdienste-Paketdienste bei La Poste, gegenüber Franceinfo. Im Zeitraum 2008-2022 hat sich die Zahl der Eilsendungen um den Faktor 14 verringert. Aus diesem Grund hat La Poste auch die rote Briefmarke für prioritäre Briefbeförderung am 1. Januar 2023 abgeschafft.


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