Tag & Nacht

Der Französischlehrer Dominique Bernard wurde vor dem Schulzentrum Gambetta in Arras von einem 20-jährigen ehemaligen Schüler, der wegen islamistischer Radikalisierung bereits aktenkundig war, erstochen. Zu seinem Gedenken und zum Gedenken an den vor drei Jahren unter ähnlichen Umständen ermordeten Lehrer Samuel Paty wurde in allen Schulen Frankreichs eine Schweigeminute abgehalten.

Insgesamt wurden 179 Beschwerden wegen Zwischenfällen bei den Ehrungen der getöteten Lehrer Dominique Bernard und Samuel Paty registriert, wie der französische Bildungsminister Gabriel Attal am Dienstag, dem 17. Oktober, bekannt gab. Und unter den 179 gemeldeten Fällen hätten sich 68 Schüler „Äußerungen und Handlungen von besonderer Schwere“ schuldig gemacht.

„Für die schwerwiegendsten Fälle, die unter den Begriff der Verherrlichung des Terrorismus fallen, ordne ich den Ausschluss dieser Schüler bis zum Abschluss der Disziplinarverfahren an“, erklärte der Bildungsminister. Attal sagte in der Nationalversammlung: „Irgendwann ist die Zeit der Toleranz vorbei“.

„Der Minister richtet heute Abend an die Leiter der jeweiligen Schulen einen Antrag auf sofortigen Ausschluss, ohne die Einberufung des Disziplinarrats abzuwarten“, teilte das Umfeld des Ministers gestern mit.

Nach Informationen bedrohte zum Beispiel ein Schüler seine Lehrerin während einer Diskussion über das Attentat. Ein anderer Schüler erklärte „C’est bien fait pour lui, il l’a l’a cherché“ (Es geschieht ihm recht, er hat es verdient) in Bezug auf den ermordeten Lehrer Dominique Bernard. Zwei weitere Schüler simulierten während der Schweigeminute das Abfeuern einer Waffe.


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