Tag & Nacht

Der Rechnungshof fordert insbesondere die Unterzeichnung von entsprechenden Verträgen zwischen privaten Einrichtungen und den jeweiligen Schulämtern.

In seinem Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, ist der Rechnungshof der Ansicht, dass „die Beziehungen zwischen Staat und privaten Einrichtungen grundlegend erneuert werden müssen“. Er empfiehlt mehrere Maßnahmen, um mehr soziale Integration in den Privatschulen zu fördern.

Die Feststellung des Rechnungshofs ist eindeutig: Privatschulen sind weniger integrativ als öffentliche Schulen. Die Weisen der Rue Cambon empfehlen beispielsweise, dass die 7.500 Privatschulen und ihre jeweiligen Schulämter entsprechende Verträge unterzeichnen sollen, mit dem Ziel, dass die Schulämter die vom Bildungsministerium zugewiesenen Mittel – acht Milliarden Euro pro Jahr – vor dem Hintergrund einer besseren Integration neu verteilen. Da es derzeit keine Verwaltungs- und Finanzkontrolle gibt, liesse nichts darauf schließen, dass die öffentlichen Gelder in den privaten Einrichtungen ordnungsgemäß ausgegeben würden.

Der Rechnungshof empfiehlt, die öffentlichen Mittel „nach den Profilen der Schüler“ in jeder Schule, jedem Collège und jedem Lycée zu verteilen. Kurz gesagt: Je mehr benachteiligte Schüler oder Schüler mit durchschnittlichen Schulleistungen die Privatschulen aufnehmen, desto höher wird die Zahlung ausfallen. Nach Ansicht des Rechnungshofs müssen in neuen Verträgen Zahlen „festgelegt“ werden, die in Bezug auf die soziale und schulische Integration erreicht werden müssen.

Die Idee ist, dass der Staat, der diese Schulen teilweise finanziert, viel stärker als bisher eingreifen kann.

Doppelt so viele privilegierte Schüler in Privatschulen.
Die privaten Collèges und Lycées nehmen im Durchschnitt fast doppelt so viele privilegierte und sehr privilegierte Schüler auf wie ihre öffentlichen Kollegen. Laut den neuesten Zahlen des Bildungsministeriums bildet dieser ein Trend eine Kluft, die sich seit zwanzig Jahren immer weiter vergrößert.

Und dann gibt es die Hürde des Schulgelds, im Durchschnitt 450 Euro pro Jahr für die Grundschule, 1.200 für das allgemeine Gymnasium. Diese finanzielle Hürde könnte laut dem Bericht des Rechnungshofs von Familien mit geringen Mitteln nur schwer überwunden werden. Diese Familien können zwar Stipendien oder Beihilfen erhalten, die, wie im öffentlichen Bereich, von den Schulen selbst verwaltet werden. Häufig wissen die Betroffenen jedoch nicht, dass es solche Hilfen gibt. Der Rechnungshof kritisiert, dass sie selten auf den Internetseiten der privaten Schulen, Collèges und Lycées angezeigt werden.

Die privaten Schulen, Collèges und Lycées sollen dazu ermutigt werden, die Schulgebühren entsprechend den Mitteln der Familien zu staffeln. Nur etwa eine von drei Schulen tut dies derzeit. Ziel ist es, dieses Verhältnis innerhalb von fünf Jahren auf eine von zwei Schulen zu verbessern.


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