Tag & Nacht

Ein junger Mann im Alter von 21 Jahren wurde in der Charente, Frankreich, wegen des Verdachts, für eine Serie von Bombendrohungen verantwortlich zu sein, festgenommen. Diese Drohungen hatten in verschiedenen Teilen des westlichen Frankreichs, darunter Gymnasien in der Gironde sowie die Rathäuser von Tours und Le Mans, für Aufsehen und großangelegte Einsätze von Feuerwehr und Gendarmerie gesorgt, die letztendlich unbegründet waren. Die Justiz hat eine psychiatrische Begutachtung angeordnet; bis dahin bleibt der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Die Entschleierung des mutmaßlichen Täters

Die Anklage des mutmaßlichen Täters, der in der Gironde lebt, erfolgte nach seiner Festnahme und der darauf folgenden Vorführung, wie die Staatsanwaltschaft Angoulême am Samstag mitteilte. Am 13. März wurde das Lycée Elie Vinet in Barbezieux-Saint-Hilaire, Charente, nach einer E-Mail mit „terroristischer Formulierung“ evakuiert, berichtete die Staatsanwältin von Angoulême, Stéphanie Aouine. Der Verdächtige habe die Taten gestanden. Untersuchungen während seiner Gewahrsamnahme, insbesondere die Auswertung seiner Computerdaten, hätten seine Beteiligung bekräftigt und ihn mit weiteren ähnlichen Vorfällen in Verbindung gebracht.

Laut der Zeitung La Charente Libre soll der Verdächtige Bombendrohungen gegen die Rathäuser von Le Mans und Tours versendet haben, in denen er behauptete, im Namen des Islamischen Staates zu handeln. Diese Drohungen soll er mit dem Vornamen eines jungen Mannes unterzeichnet haben, den er seit Jahren belästigt, wie aus einer dem Fall nahestehenden Quelle hervorgeht.

Ein Leben im Schatten der Gesellschaft

Der junge Mann muss sich in den kommenden Wochen vor dem Strafgericht Angoulême wegen Verbreitung falscher Informationen zur Vortäuschung einer gefährlichen Straftat, unbefugtem Zugang zu einem automatisierten Datenverarbeitungssystem, Identitätsdiebstahl und der Verherrlichung von Terrorismus verantworten. Er wurde in vorläufige Haft genommen, und es steht eine psychiatrische Untersuchung bevor.

Seine Anwältin beschreibt ihn als jemanden, „der nie gelernt hat, soziale Beziehungen zu pflegen und in der Gesellschaft zu leben“. Sie weist auf seine psychologische und psychiatrische „Fragilität“ hin. Der Verdächtige habe sich „seit seiner Jugend in seinem Zimmer eingeschlossen, ohne jemals allein sein Zuhause zu verlassen“.

Diese tragische Geschichte wirft ein Licht auf die komplexe Mischung aus sozialer Isolation, psychischer Gesundheit und der potenziell zerstörerischen Natur des Internets, die zusammen zu einer Spirale der Gewalt und des Missverständnisses führen können, die die gesamte Gemeinschaft betrifft.


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