Tag & Nacht

In vielen Wirtschaftszweigen, die unter den gesundheitlichen Einschränkungen leiden, herrscht nach der Rede von Jean Castex am Donnerstag, den 20. Januar, grosse Erleichterung.

Der Zeitplan für die angekündigte Lockerung der Gesundheitsbeschränkungen bietet vielen Wirtschaftszweigen, ein Licht am Ende des Tunnels. Dies gilt beispielsweise für Diskotheken, die am 16. Februar wieder öffnen dürfen, nachdem sie seit Anfang Dezember geschlossen waren. In Bars, Restaurants und Konzerthallen darf ab dem 16. Februar wieder im Stehen konsumiert werden.

Die Aufhebung der Einschränkungen soll dazu führen, dass wieder mehr Gäste kommen. Laut einer Umfrage, die Anfang Januar von den Gewerkschaften im Gastro- und Unterhaltungs-Sektor durchgeführt wurde, verzeichnen 85% der Geschäfte einen Rückgang ihrer Aktivitäten um etwa ein Drittel. Professionelle Veranstaltungen wie Messen und Seminare können nun wieder stattfinden. Dies wird zum Beispiel Caterern ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die in den letzten Wochen einen Rückgang ihrer Aktivitäten um mehr als 70% verzeichnen mussten.

Die Pflicht zum Home-Office wird ebenfalls aufgehoben, und auch das ist eine gute Nachricht. Viele Unternehmer haben es satt, dass sie mindestens drei Tage pro Woche für Telearbeit einplanen müssen, da ihnen sonst Sanktionen drohen. Ab dem 2. Februar ist Telearbeit nicht mehr obligatorisch, sondern wird nur noch empfohlen.

Dies soll auch dazu beitragen, wieder mehr Leute in die Züge zu bringen, hat doch die SNCF zu Beginn des Jahres aufgrund der Telearbeit 50% weniger Geschäftsreisende verzeichnet. Restaurants werden Mittags wieder Kunden aus den Büros haben, und in den Boutiquen und Kaufhäusern wird es wieder mehr Menschen geben. Denn dass der Beginn des Schlussverkaufs so schleppend verlief, mit über 30% weniger Umsatz nach Angaben von Handelsexperten, dann lag das auch an der Telearbeit.

Keine Frage, dass Omikron die Erholung verlangsamt, das Wachstum bremst und die öffentlichen Haushalte weiter belastet. Die Angabe eines Zeitplans für die Aufhebung der Einschränkungen regt die Wirtschaft und Konsumenten dazu an, wieder Pläne zu schmieden, zu konsumieren, das Geld auf den Sparkonten auszugeben – die 170 Milliarden Euro, die sich seit Beginn der Krise angesammelt haben – und ermutigt zu investieren. Drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen kann Emmanuel Macron darauf nicht verzichten.

Lesen Sie dazu auch: Pressekonferenz von Jean Castex und Olivier Véran zu den aktuellen Covid-19-Maßnahmen


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!