Tag & Nacht

Friedhöfe sind die neuen Ziele von Kriminellen. In den letzten Tagen kam es im Département Haut-Rhin vermehrt zu Diebstählen von religiösen Gegenständen aus Bronze. Bronzediebstahl wird durch den Anstieg der Wiederverkaufspreise für dieses Metalls immer häufiger.

Am Morgen des 7. August kommt Véronique Meyer auf den Friedhof von Kingersheim (Haut-Rhin), um mit Unverständnis und Entsetzen die Beschädigungen am Grab ihrer Eltern zu begutachten. „Es gab eine 50-60 cm große Jungfrau aus Bronze, die aus den Angeln gehoben und gestohlen wurde“, erzählt sie auf dem Sender France 2. Auf diesem Friedhof wurden mindestens 25 Gräber bestohlen. Bronzevasen und -statuetten wurden abgeschraubt, herausgerissen oder mit einem Trennschleifern zerschnitten.

Bronze wird von den Dieben wegen ihres Preises geschätzt.

In den Gängen des Friedhofs zeigen sich die Angehörigen der Verstorbenen schockiert. Einige hatten mehr Glück: Die Plünderer verschonten das Familiengrab. „Ich finde es unzumutbar, Verstorbene auszurauben, es muss ein Mindestmaß an Respekt geben“, bedauert eine Frau. Mindestens 200 Gräber in fünf Gemeinden im Département Haut-Rhin wurden seit Anfang August geplündert. Die Diebe haben es vor allem auf Bronze abgesehen, da derzeit ein Kilo dieses Metalls für 6,30 Euro verkauft werden kann.


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