Tag & Nacht

Aufgrund der Hitze und des Wassermangels musste die EDF die Stromproduktion drosseln, da die Atomkraftwerke Wasser aus Flüssen zur Kühlung verwenden. Bei Temperaturen über 30 °C funktioniert diese Kühlung nicht mehr.

Wird die globale Erwärmung die Arbeit der Atomkraftwerke beeinflussen? Aufgrund der steigenden Temperaturen musste ein französischer Atomreaktor am Montag, 9. Mai, heruntergefahren werden. Es handelte sich dabei um das Kraftwerk Blayais, das an der Mündung der Gironde liegt. Diese Entscheidung der EDF war prophylaktisch. Um seine Produktionseinheiten zu kühlen, pumpt das Kraftwerk Wasser aus dem Fluss Garonne und leitet es wieder ab. In den letzten Tagen war die Temperatur des Flusses jedoch gestiegen. Da die EDF kein Wasser mit einer Temperatur von über 30 °C einleiten kann, musste einer der Reaktoren heruntergefahren werden.

Auswirkungen auf die biologische Vielfalt
Solche Entscheidungen kennt amn aus dem Sommer, aber bisher musste niemals mitten im Mai ein Reaktor abgeschaltet werden. „Das hat Auswirkungen auf die Biodiversität. Sowohl natürlich auf die Fische, die in der Mündung leben, als auch auf das Algenwachstum“, meint Patrick Mautin von der Umweltorganisation Sepanso gegenüber France 2. Aufgrund der fortschreitenden globalen Erwärmung könnten bald etwa zehn französische Reaktoren von solchen Abschaltungen betroffen sein.


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