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Die Kiefernschildlaus (Toumeyella parvicornis), die 2014 von Kanada über Italien nach Europa kam, wurde erstmals im Juni 2021 in Saint-Tropez gemeldet.

Seit einigen Monaten verwüstet die agressive Kiefernschildlaus (Toumeyella parvicornis) einen Teil des Südostens Frankreichs. Das Insekt, das 2014 von Kanada über Italien nach Europa kam, wurde erstmals im Juni 2021 in Saint-Tropez entdeckt, wie die Zeitung Le Parisien berichtet. Seitdem verwüstet sie die Kiefern in der Region.

Die nur wenige Millimeter große Schildlaus agiert wie ein winziger Vampir. Sie saugt den Saft aus den Bäumen und sondert eine Substanz ab, auf der sich ein dunkler Pilz, die Fumagine, entwickelt. Dieser Pilz ist der Grund dafür, dass die Bäume absterben. Sie können keine Photosynthese mehr betreiben und ersticken regelrecht. Die Bäume werden schwarz und die Nadeln werden rot, als ob sie verbrannt wären. Nach nur wenigen Jahren droht den betroffenen Kiefern der Tod.

Die Kiefernschildlaus wurde „wahrscheinlich mit Zierpflanzen eingeschleppt“, erklärte Anne Roberti von der Fredon Paca, einer offiziellen Stelle, die den Vormarsch des Eindringlings überwacht, gegenüber Le Parisien. Die Gefahr einer starken Ausbreitung ist groß, denn im gemässigten Mittelmeerklima fühlt sich das Insekt sehr wohl: Die Baumlaus vermehrt sich drei- bis viermal im Jahr und produziert 1.500 Eier. Auf einigen karibischen Inseln wurden bereits 90 % aller Kiefern durch die eingeschleppte Schildlaus vernichtet.

Gegen dieses Insekt gibt es bisher noch kein Mittel. Daher fordern die Gemeinden die Bewohner dazu auf, das Problem zu überwachen, zu melden und eine Verbreitung zu verhindern indem man befallene Äste verbrennt.

In Frankreich gibt es noch kein zugelassenes Mittel gegen die Schildlaus für Kiefern. In Italien wird eine Behandlung durch Injektion in den Stamm befallener Kiefern durchgeführt, um die fortschreitende Katastrophe in Rom zu stoppen, wo bereits 30.000 Kiefern dieser Schildlaus zum Opfer gefallen sind. Die Regionaldirektion für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft (DRAAF) prüft nun, diese Behandlung auch zu genehmigen, um so die Kiefern in Südfrankreich zu retten.


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