Tag & Nacht

„Dies ist der Ausdruck einer französisch-niederländischen Annäherung, die anzuerkennen es an der Zeit war“, äusserte sich der Elysée-Palast.

Kaum aus China zurückgekehrt, reist Emmanuel Macron in die Niederlande. Er wird am Dienstag, dem 11. April, in Amsterdam erwartet, zum ersten Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in diesem Land seit 2000.

„Dies ist der Ausdruck einer französisch-niederländischen Annäherung, die anzuerkennen es an der Zeit war“, stellt der Elysée-Palast fest. Emmanuel Macron wird von acht Regierungsmitgliedern begleitet.

Treffen mit dem Königspaar
Emmanuel und Brigitte Macron sollen am Dienstagmorgen in Amsterdam ankommen. Sie werden von König Willem-Alexander und seiner Frau Maxima bei einer Zeremonie mit Truppenschau empfangen.

Nach einer Andacht vor dem Nationaldenkmal auf dem Damplatz werden Emmanuel und Brigitte Macron mit dem König und der Königingemahlin der Niederlande zu Mittag essen.

Der französische Staatschef wird am Dienstagnachmittag im Nexus-Forschungsinstitut in Den Haag eine Rede über die wirtschaftliche und industrielle Souveränität der Europäischen Union halten. Emmanuel Macron tritt insbesondere für einen massiven Investitionsplan für die grüne Industrie in Europa ein, um auf den von Joe Biden initiierten Wirtschaftsplan zu reagieren. Die Europäische Union ist ausserdem besorgt über eine zu große Abhängigkeit von China in bestimmten strategischen Wirtschaftssektoren.

Emmanuel und Brigitte Macron werden anschliessend am Dienstagabend im Königsschloss empfangen.

Die Unterzeichnung eines „Pakts für Innovation“ ist für Mittwoch geplant. Im Mittelpunkt stehen Kooperationen in den Bereichen Halbleiter, Quantenphysik und Energie. Der französische Konzern STMicroeletronics und das niederländische Unternehmen ASLM, zwei europäische Schwergewichte im Halbleiterbereich, haben bereits gemeinsame Projekte.

Emmanuel Macron will am Mittwoch das Labor für experimentelle Quantenphysik an der Universität Amsterdam besuchen. Die Quantenphysik, mit der die Rechenleistung von Computern vervielfacht werden kann, nimmt bei diesem Staatsbesuch einen wichtigen Platz ein. Die EU-Länder planen, sieben Milliarden Euro in diesen Bereich zu investieren, „ein Betrag, der größer ist als das, was sowohl die Amerikaner als auch China tun“, wie der Elysée-Palast mitteilte. „Aber keines der europäischen Länder allein wird Erfolg haben, man braucht die Zusammenarbeit, man braucht die Stärken jedes einzelnen Akteurs“, betonte Paris.

Arbeitstreffen zwischen französischen und niederländischen Ministern.
Acht Mitglieder der Exekutive begleiten Emmanuel Macron auf dieser Reise: Außenministerin Catherine Colonna, Laurence Boone, Staatssekretärin für Europa, Agnès Pannier-Runacher, Ministerin für den Energiewandel, Sylvie Retailleau, Ministerin für Hochschulbildung und Forschung, Sébastien Lecornu, Armeeminister, Gérald Darmanin, Innenminister, Roland Lescure, Industrieminister, und Clément Beaune, Verkehrsminister.

Für Mittwoch sind Konsultationen zwischen Mitgliedern der französischen und der niederländischen Regierung geplant. Auf dem Programm steht unter anderem die Fertigstellung eines Verteidigungsabkommens bis 2024. Sie sollen aber auch Themen im Zusammenhang mit nachhaltigem Wachstum ansprechen, wie die Batteriebranche, die Nutzung von Wasserstoff für den Verkehr oder ein landesweites Ticket für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Auch eine Wirtschaftsdelegation nimmt an der Reise teil. Es handelt sich um große Unternehmen, die ein spezifisches Interesse an den Niederlanden haben oder auf die eine oder andere Weise stark mit den Niederlanden verflochten sind.

Emmanuel Macron wird seinen Besuch am Mittwoch mit einem Gespräch mit Ministerpräsident Mark Rutte abschließen. Die beiden Männer werden eine gemeinsame Pressekonferenz geben, eine Gelegenheit, ihre gute persönliche Beziehung zueinander zu demonstrieren.


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