Tag & Nacht

Angesichts der steigenden Gas- und Strompreise kündigte die Regierung am Sonntag, 26. Juni, an, dass sie die Wiedereröffnung des Kohlekraftwerks Saint-Avold im Département Moselle erwägt. Es war erst im März dieses Jahres geschlossen worden.

Dichter weißer Rauch soll bald wieder in den Himmel über Saint-Avold (Moselle) steigen. Die Regierung erwägt in einem neuen Gesetzentwurf, das Kohlekraftwerk der Stadt, das am 31. März 2022 nach 71 Jahren Betrieb geschlossen worden war, für den nächsten Winter wieder zu aktivieren. Da die russischen Gasimporte gegen Null gehen, muss die Stromversorgung Frankreichs jetzt anders gesichert werden. Der Staat hatte sich eigentlich dafür entschieden, die Kohle, die billiger und wettbewerbsfähiger als Gas ist, aufzugeben, weil sie fast dreimal so umweltschädlich ist.

Es wird keine russische Kohle verwendet werden.
„Wenn wir uns der Umweltgefahren der Kohle voll bewusst sind, sollten wir uns kollektiv um Sparsamkeit bemühen, indem wir unseren Stromverbrauch reduzieren“, meint Patrice Geoffron, Direktor des Zentrums für Geopolitik der Energie und Rohstoffe in Paris-Dauphine. Für die Vereinigung Négawatt, die seit 20 Jahren Energiesparsamkeit eintritt, heißt das, dass man jetzt unbedingt aus den fossilen Energieträgern aussteigen und sich auf alternative Energieerzeugung konzentrieren muss.

Das Ministerium für Energiewende versichert, dass Kohle trotz der Reaktivierung von Saint-Avold weniger als 1% des erzeugten Stroms ausmachen wird und dass keine russische Kohle verwendet wird.


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