Tag & Nacht

Ein junges Paar aus Meaux (Seine-et-Marne), das sich auf seiner Hochzeitsreise in Marokko befand, wurde nach dem Erdbeben tot unter den Trümmern aufgefunden.

Seit dem Erdbeben in Marokko in der Nacht von Freitag auf Samstag, bei dem nach jüngsten Angaben mindestens 2.900 Menschen ums Leben kamen, überschlagen sich die traurigen Bilder und herzzerreißenden Geschichten aus dem Katastrophengebiet.

Jetzt berichtet die Zeitung Le Parisien über die Geschichte eines jungen französischen Paares aus Meaux (Departement Seine-et-Marne). Younass (26) und Samira (22) verloren bei dem Erdbeben ihr Leben. Die beiden jungen Leute hatten erst wenige Tage zuvor geheiratet und befanden sich auf ihrer Hochzeitsreise. Sie wurden jetzt unter den Trümmern in eines Hauses in der Nähe von Marrakesch tot aufgefunden.

In der muslimischen Gemeinde ihrer Heimatstadt herrscht Fassungslosigkeit über das Schicksal des jungen Paares, das bekannt und sehr beliebt war. „Samiras Telefon wurde an einem Ort in der Nähe von Marrakesch geortet, wo von den Gebäuden nur noch Trümmer übrig waren“, erzählt ein Verwandter der Zeitung Le Parisien. „Die Leichen der beiden Frischvermählten wurden einige Stunden später aus den Trümmern geborgen.“

Angehörige des Paares, deren Familien aus Oujda im Osten Marokkos stammen, waren vor Ort. Die Beerdigung des frisch vermählten Paares fand bereits am Montag in Marokko statt.

Ein Paar, das von allen geliebt wurde
In Meaux gibt es zahlreiche Menschen, die sich an das sympathische junge Paar erinnern: „Samira hatte immer ein Lächeln auf den Lippen […] Sie hatte eine gewisse Ausstrahlung“, sagt eine junge Frau, die oft gemeinsam mit ihr die Moschee besuchte.

Ehemann Younass war Inhaber eines kleinen Unternehmens und hat bereits vor einigen Jahren einen schweren Unfall erlitten, nach dem er lange Zeit im Koma lag. Younass hatte von diesem Unfall bleibende Schäden davongetragen und ging seither an Krücken, was ihn aber kaum davon abhielt, ins Fitnessstudio zu gehen und Sport zu treiben. „Er war großzügig und spendete viel für Vereine“, sagt ein Freund gegenüber der Zeitung Le Parisien und fügt hinzu: „In unserer Freundesgruppe war er sowohl der Komiker als auch der Ruhige und Beständige“.


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