Tag & Nacht

Am Freitag, dem 16. Juni, ereignete sich ein Erdbeben im Westen Frankreichs. Das war zwar kein Novum in Frankreich, aber die Tatsache, dass die Erde in einem so großen Gebiet, im gesamten Westen des Landes, bebte, ist relativ außergewöhnlich.

Es ist 18.38 Uhr am Freitag, dem 16. Juni, als die Erde  im Westen Frankreichs wenige Sekunden lang bebt. In der Region kommt es immer wieder zu leichten Erschütterungen, doch dieses Mal ist die Bevölkerung stärker betroffen. Am Samstagmorgen, den 17. Juni, kam es zu einem Nachbeben. Für eine Familie, die in Cram-Chaban (Charente-Maritime) wohnt, gab es zahlreiche Schäden, nicht nur außen, sondern auch im Haus. „Durch die Erschütterungen ist der Heizkörper aus der Wand gerissen und das gesamte Wasser ist in den Raum geflossen“, erzählt eine Bewohnerin auf dem Sender France 3. Überall sind Risse entstanden. Die Familie kann kaum begreifen, was passiert ist.

Anerkennung als Naturkatastrophe
Das Epizentrum des Bebens lag im Herzen des Departements Charente-Maritime, in 3 km Tiefe unter der Gemeinde Sainte-Gemme. Mit einer Magnitude von 5,3 ereignet sich diese Art von Erdbeben in Frankreich alle fünf bis zehn Jahre. Diesmal waren die Erschütterungen jedoch bis zu 300 km weit zu spüren, z. B. auch in Caen (Calvados).

Frankreich ist ein Land mit nur mäßigem Erdbebenrisiko, aber ein Risiko besteht trotzdem. „Wir haben Narben, sogenannte Verwerfungen. Diese Verwerfungen sind sehr weit entfernten Kräften ausgesetzt, die mit der Plattentektonik verbunden sind: die Öffnung des Atlantiks, der Zusammenstoß der kontinentalplatten von Afrika und Europa“, erklärt der Seismologe Yann Klinger. Am Samstagmorgen kündigte die Regierung ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung von Naturkatastrophen für die betroffenen Gemeinden an.


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