Am Montag, dem 12. August, wurde in einem Geflügelbetrieb im Département Ille-et-Vilaine ein neuer Ausbruch der Vogelgrippe festgestellt. Laut einer Mitteilung des französischen Landwirtschaftsministeriums ist dies der erste bestätigte Fall in einem landwirtschaftlichen Betrieb seit der letzten Seuchensaison im Winter.
Diese Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Erinnerung an die vergangenen Ausbrüche in der Region Bretagne, insbesondere im benachbarten Morbihan, noch frisch ist. Zwischen November 2023 und Januar 2024 waren dort mehrere Ausbrüche aufgetreten, was zu weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen führte.
Ein altbekannter Feind: die Wildtiere
Das Ministerium vermutet, dass die aktuelle Infektion auf Wildtiere zurückzuführen ist. Der betroffene Hof befindet sich in der Nähe einer natürlichen Gefahrenzone, die in den letzten Wochen bereits von mehreren Vogelgrippe-Fällen entlang der bretonischen Küste betroffen war. Diese Annahme basiert auf dem Auftreten der Krankheit bei Meeresvögeln in der Region. Auch wenn es vorerst nur eine Vermutung ist, bleibt die Verbindung zu Wildtieren naheliegend – schließlich hatte diese Ursache auch in der Vergangenheit oft genug für Ausbrüche gesorgt.
Konsequenzen und Maßnahmen
Das Ministerium hat umgehend reagiert und die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. Der betroffene Betrieb wurde geräumt, das heißt, alle Tiere wurden vorsorglich getötet, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Anschließend wird der Betrieb gründlich desinfiziert.
Zusätzlich wurden rund um den Ausbruchsort Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet: Eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern und eine Überwachungszone, die zehn Kilometer umfasst. Innerhalb dieser Gebiete gelten strenge Vorschriften: Der Transport von Geflügel ist verboten, und es müssen umfassende Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Darüber hinaus wird die Überwachung der Geflügelbestände in diesen Zonen intensiviert, um mögliche weitere Ausbrüche frühzeitig zu erkennen.
Verlust des Status „vogelgrippefrei“
Als direkte Folge dieses Ausbruchs verliert Frankreich vorübergehend seinen Status als „vogelgrippefreies Land“. Dieser Status ist wichtig für den Handel mit Geflügelprodukten und kann erst 28 Tage nach Abschluss der Desinfektionsmaßnahmen wiedererlangt werden – vorausgesetzt, es treten keine weiteren Ausbrüche auf.
Trotz dieser Maßnahmen und des Ausbruchs bleibt das Risiko einer Vogelgrippe in Frankreich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums weiterhin „vernachlässigbar“. Diese Einschätzung gilt seit dem 3. Mai 2024 und soll den Sorgen der Bevölkerung entgegenwirken, die durch solche Nachrichten leicht verunsichert werden könnte.
Während die unmittelbaren Maßnahmen zur Eindämmung des Virus eingeleitet wurden, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt. Das Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen und die Wachsamkeit der Behörden ist entscheidend, um weitere Ausbrüche zu verhindern. Der Umgang mit der Vogelgrippe zeigt, wie anfällig landwirtschaftliche Betriebe gegenüber solchen Naturereignissen sind, und macht deutlich, wie wichtig es ist, auf die kleinsten Anzeichen einer Seuche schnell und entschieden zu reagieren.
So beunruhigend ein solcher Ausbruch auch ist, die französische Landwirtschaft hat schon oft gezeigt, dass sie in der Lage ist, solche Herausforderungen zu bewältigen. Bleibt zu hoffen, dass dies der letzte Ausbruch der Saison bleibt und dass die Betriebe in der betroffenen Region bald wieder in den Normalbetrieb zurückkehren können.
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