Tag & Nacht


Ein Samstag wie aus dem Bilderbuch – wolkenlos, warm, ein Hauch von Wind. Doch im südlichen Zentralmassiv verwandelte sich diese Idylle binnen Stunden in einen brennenden Albtraum.

Im kleinen Ort Nozeyrolles, bei Mazeyrat-d’Allier in der Haute-Loire, brach am 12. Juli 2025 ein Waldbrand aus, der binnen drei Stunden über 40 Hektar Vegetation verschlang. Die Ursache? Noch unbekannt. Die Konsequenz? Verheerend.

Die Flammen fraßen sich durch das trockene Unterholz, angefeuert von starken Windböen – und einer Natur, die nach Wochen ohne Regen längst auf Zündholz-Niveau ausgetrocknet war.

Mehr als hundert Feuerwehrleute kämpften unermüdlich gegen die Wand aus Feuer. Unterstützung kam aus der Luft: Hubschrauber vom Typ Puma, Mylan 76 und Dragon 48 kreisten über dem Gelände, warfen Löschwasser ab, während am Boden Verstärkung aus den Nachbardépartements Loire und Puy-de-Dôme eintraf.

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Trotz aller Anstrengungen – am Abend war der Brand noch nicht unter Kontrolle. Die Behörden errichteten einen Sicherheitsbereich, forderten die Bevölkerung auf, das Gebiet zu meiden. Jeder unnötige Besucher bedeutete ein Risiko – für sich selbst, für die Retter, für die Koordination der Einsätze.

Es ist nicht der erste große Waldbrand in der Region in diesem Sommer. Bereits am 25. Juni hatte ein Feuer bei Lorlanges 55 Hektar verwüstet. Das jüngste Inferno reiht sich also in eine Serie von Vegetationsbränden ein, die in den letzten Wochen zugenommen haben – besonders im Brivadois, das seit dem 3. Juli als Risikozone mit „sehr hoher Brandgefahr“ eingestuft ist.

Ein Blick auf die Ursachen genügt, um die Dynamik zu verstehen: langanhaltende Trockenheit, steigende Temperaturen, Wind – ein Cocktail, der Wälder und Wiesen in Pulverfässer verwandelt. Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in Statistiken. Er zeigt sich in schwarzen Baumstümpfen, aufsteigenden Rauchwolken und der erschöpften Miene eines Feuerwehrmanns, der seit zwölf Stunden keinen Tropfen Wasser gesehen hat – außer dem, das er verspritzt.

Die Lehren? Sind bekannt. Und werden doch zu oft ignoriert.

Wer einen Zigarettenstummel in den Wald wirft oder das Lagerfeuer nicht richtig löscht, wird zum potenziellen Brandstifter – auch ohne böse Absicht. Der Appell der Einsatzkräfte ist daher ebenso eindringlich wie altbekannt: Keine offenen Flammen in Waldnähe. Keine Funken. Keine Risiken.

Und trotzdem stellt sich die Frage: Wie lange noch wird Prävention ausreichen? Müssen wir uns an solche Sommer gewöhnen – Sommer mit Asche in der Luft und Sirenengeheul im Ohr?

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Fest steht: Der Kampf gegen die Brände beginnt nicht erst, wenn das Feuer lodert. Er beginnt mit Bewusstsein – und dem Verständnis, dass die Natur zwar vieles verzeiht, aber nicht alles vergisst.

Von C. Hatty

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