Tag & Nacht

Ein 3 Monate altes Frühchen konnte nicht von Nizza nach Paris fliegen, um dort operiert zu werden. Air France wollte das Kind wegen fehlender Ausweispapiere nicht an Bord lassen. Das Baby wurde schliesslich mit einem Krankenwagen in die Hauptstadt gebracht.

Regeln sind Regeln bei Air France. Die Familie des 3 Monate alten Léon wird sich noch lange an diesen Tag erinnern. Die Familie aus der Region Paris ist seit diesem Sommer in Nizza, da ihr Sohn hier überraschend zu früh geboren wurde. Der kleine Léon ist ein Frühchen. Bei seiner Geburt wog er nur 530 Gramm.

Vor einigen Tagen sollte sich das Kind dann in Paris einer Notoperation am Auge unterziehen. Das Krankenhaus organisierte den medizinischen Rücktransport direkt mit Air France. Doch die Reaktion der Fluggesellschaft warf alle Pläne über den Haufen. Léon hat keinen Personalausweis. Er durfte nicht in das Flugzeug!

„In diesem Alter hat er noch keinen Personalausweis“, sagt Nicolas, der Vater des Kindes, gegenüber Le Parisien. „Wir haben ihn registriert und hatten die Geburtsurkunde, aber das war nicht genug“.

Mehr als 10 Stunden Fahrzeit auf der Straße
Das Krankenhaus von L’Archet beschloss daraufhin, das Kind auf dem Landweg zu transportieren. Der Krankenwagen verließ Nizza um 5 Uhr morgens und traf um 15.30 Uhr in der Region Ile-de-France ein. „Léon hatte seit mehreren Tagen keinen Sauerstoff mehr bekommen müssen. Als er ankam, musste er jedoch wieder Sauerstoff bekommen, weil er müde war“, erzählt die Mutter.

Die unglaubliche Reaktion von Air France : Man verstehe die Gefühle der Familie, müsse aber „besonders wachsam sein, wenn ein Kind allein reist“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!