Tag & Nacht

Alle 5 Frauen konnten nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 nicht über die Luftbrücke in westliche Länder ausreisen und waren nach Pakistan geflohen.

Eine bescheidene, aber symbolische Premiere. Am Montag, dem 4. September, nimmt Frankreich fünf afghanische Frauen auf, die von den Taliban bedroht wurden und ins benachbarte Pakistan geflüchtet waren. Diese Evakuierungsaktion war seit langem von Unterstützern gefordert worden, die Paris aufforderten, einen humanitären Korridor für Frauen einzurichten. Nun sind es also fünf Frauen, eine davon mit drei Kindern, die am Montagnachmittag auf dem Pariser Flughafen Roissy landen werden, mehrere Monate nach ihrer Flucht vor dem Taliban-Regime, das im Sommer 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen hat.

Die frauen, eine ehemalige Direktorin der Universität der Wissenschaften, Beraterinnen für NGOs, Fernsehmoderatorinnen und Lehrerinnen an einer geheimen Schule in Kabul haben gemeinsam, dass sie bei der Machtübernahme durch die Taliban nicht von den Luftbrücken in die westlichen Länder profitieren konnten. Und dass sie auf eigene Faust nach Pakistan fliehen mussten.

„Auf leisen Sohlen schreitet die Operation Apagan [Exfiltration von Afghanen nach Frankreich] voran“, sagte der Präfekt Didier Leschi, Generaldirektor des französischen Amtes für Einwanderung und Integration, und betont, dass diese Art von Evakuierungsaktion „sich wiederholen wird, wenn weitere Frauen, die dem Profil entsprechen, in Pakistan Zuflucht gefunden haben“. Delphine Rouilleault, Generaldirektorin von France terre d’asile, die die Frauen zunächst in einem Zentrum unterbringen wird, bedauerte gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass diese Ankünfte zwar „eine gute Nachricht“ seien, dass sie aber „nicht das Ergebnis einer politischen Entscheidung“, sondern von Aktivisten „hart erkämpft“ worden seien.


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