Tag & Nacht

Auf dem TV-Sender TF1 kündigte die Ministerin für Solidarität, Aurore Bergé, am Sonntag, dem 3. September, an, dass die Regierung der Organisation Restos du Coeur finanziell helfen werde, da diese aufgrund ihrer finanziellen Schwierigkeiten sonst gezwungen wäre, in diesem Winter die Zahl der Menschen in ihren gemeinnützigen Restaurants zu reduzieren.

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten werden die Restos du Coeur in diesem Winter möglicherweise gezwungen sein, die Zahl der Menschen, die von den gemeinnützigen Restaurants profitieren können, drastisch zu reduzieren. Die Verantwortlichen der Organisation rufen zu einer „massiven Mobilisierung der politischen und wirtschaftlichen Kräfte dieses Landes auf, um uns zu helfen, diese Hürde zu nehmen“, wie es Patrice Douret, Präsident der berühmten Wohltätigkeitsorganisation, die 1985 von dem französischen Schauspieler Coluche gegründet wurde, formulierte. „Seit Monaten warnen wir die Regierung vor dieser Situation, wir haben nicht genug Gehör gefunden.“

Darauf antwortete die Ministerin für Solidarität, Aurore Bergé, in den Abendnachrichten des Fernsehsenders TF1: „Es kommt nicht in Frage, sich vorzustellen, dass die Restos die Tür schließen könnten oder dass die Freiwilligen darauf verzichten müssten, denjenigen zu helfen, die Hilfe brauchen“, versicherte sie. Sie versprach, dass „in den nächsten Tagen“ 15 Millionen Euro verfügbar gemacht würden, um den Restos du coeur zu helfen, „diese Zeit zu überstehen“. Sie kündigte außerdem an, dass 6 Millionen Euro für Organisationen bereitgestellt würden, die Kleinkindern helfen.

Die Restos du Coeur, die 35 % der Lebensmittelhilfe in Frankreich leisten, geieten aufgrund des „sehr starken Anstiegs“ der Zahl der Hilfesuchenden und einer „inflationsbedingten Erhöhung der Betriebskosten“ in die roten Zahlen, wie ihr Präsident Patrice Douret erklärte.

Angesichts dieser „äußerst komplexen“ Situation beschloss die Organisation, die Zahl der Hilfeempfänger möglicherweise drastisch zu reduzieren. „Es ist wirklich herzzerreißend, aber wir werden massiv Nein zu Personen sagen müssen, die wir vor der Inflation hätten aufnehmen können, und wir werden die Menge dessen, was wir den Personen, die in unsere Kriterien passen, geben, reduzieren müssen“, erklärte Patrice Douret. Er schätzt, dass etwa 150.000 Personen abgewiesen werden müssten.

Die Ministerin Aurore Bergé erinnerte daran, dass die Nahrungsmittelhilfe des Staates in den letzten drei Jahren bereits mehr als verdoppelt wurde, und richtete einen „feierlichen Appell an die großen Unternehmen“, sich ebenfalls zu engagieren. „Ich werde die Unternehmen in den nächsten Tagen zusammen mit den Vorsitzenden der großen Verbände einladen“, fügte sie hinzu. Die Einzelhandelsgruppe Les Mousquetaires (Intermarché) hat bereits angekündigt, dass sie in Absprache mit den Restos du Coeur „vor Ende des Jahres über ihre Marken Intermarché und Netto speziell auf die Organisation zugeschnittene Sammelaktionen durchführen wird“. Auch Carrefour „wird auf den Aufruf reagieren“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Alexandre Bompard an und erklärte, dass er sich vorstellen könne, die Organisation finanziell sowie durch Spenden und Sammlungen zu unterstützen.

Die Wohltätigkeitsorganisation hat im Jahr 2023 bereits 1,3 Millionen Menschen aufgenommen, im Vergleich zu 1,1 Millionen im gesamten letzten Jahr. In den vergangenen Monaten hat sich das Budget für den Einkauf von Lebensmitteln, die anschließend kostenlos an die Begünstigten weiterverteilt werden, „verdoppelt“. Die Restos du Coeur, die dieses Jahr voraussichtlich 170 Millionen Mahlzeiten ausgeben werden – im gesamten Jahr 2022 waren es 140 Millionen -, bieten bedürftigen Menschen regelmäßige Hilfe, die sich an ihrem Lebensunterhalt orientiert. Die Zulassungskriterien müssten nun korrigiert werden, sagte Patrice Douret, ohne genauere Zahlen zu nennen. Trotz dieser Maßnahme benötigt die Organisation zusätzliche 35 Millionen Euro, um das Jahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis abzuschließen.


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