Tag & Nacht

Météo France zog eine Bilanz für die gerade zu Ende gegangene Sommerperiode. Frankreich verzeichnete erneut einen seiner heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Land litt unter ungewöhnlich starken Hitzeperioden.

Der Sommer 2023, der durch eine außergewöhnliche Hitzewelle Ende August gekennzeichnet war, gehörte zu den wärmsten, die in Frankreich je gemessen wurden. Die Durchschnittstemperatur lag mit 21,8°C um 1,4°C über der Norm der Jahre 1991-2020, meldet Météo France.

Der Sommer 2023 liegt auf Platz 4 der heißesten Sommer seit 1900, hinter den Sommern 2003 (+2,7°C) und 2022 (+2,3°C), und fast auf dem gleichen Niveau wie der Sommer 2018 (+1,5°C). In den meisten französischen Regionen lagen die Durchschnittstemperaturen um fast 1°C über den jahreszeitlichen Normalwerten. Im Südwesten Frankreichs lag die Durchschnittstemperatur sogar 2°C über den jahreszeitlichen Normalwerten.

Laut Météo France war die Hitzewelle im August die 47. Hitzewelle, die in Frankreich registriert wurde: „Wir hatten die längste und späteste Hitzewelle, die Frankreich je erlebt hat“, so Matthieu Sorel, Klimatologe bei Météo France. Mancherorts dauerte sie ganze 14 Tage, wie in Okzitanien, der Region Provence-Alpes Côte d’Azur und Auvergne Rhône-Alpes.

In diesem Zeitraum wurden zahlreiche Temperaturrekorde gebrochen, die unter anderem aus dem Jahr 2007 stammten. Beunruhigend ist jedoch, dass die Rekorde vielfach mit mehreren Grad Unterschied gebrochen wurden. Dies war vor allem in Südfrankreich der Fall, zum Beispiel in Carcassonne (Aude), wo in diesem Sommer ein Spitzenwert von 43,2 °C gemessen wurde. Das hatte es in der mittelalterlichen Stadt noch nie gegeben. Auch die Nachttemperaturen dieses Sommers waren laut Météo France „bemerkenswert“: So herrschten zum Beispiel in Toulouse mitten in der Nacht noch 27,4°C.

In jedem Monat dieses Sommers lagen in ganz Frankreich die Durchschnittstemperaturen über den für die Jahreszeit geltenden Normalwerten: +2,6 °C im Juni, +0,8 °C im Juli und +0,9 °C im August. Der August war der 19. Monat in Folge, in dem die nationalen Monatstemperaturen nicht unter die normalen Jahreszeitenwerte fielen, die für den Zeitraum 1991-2020 berechnet wurden. Und in diesen Jahren waren die Auswirkungen der globalen Erwärmung in Frankreich bereits zu beobachten.

Über den gesamten Sommer hinweg beobachtete Météo France einen Sonnenscheinüberschuss von fast 10 %, obwohl „der Sommer 2023 im Juli und August im Nordwesten Frankreichs oft trübe und vom Südwesten bis zum östlichen Zentrum recht stürmisch war“, so Météo-France. Für diesen Herbst stellt Météo France allerdings fest, dass die Trockenheit weniger ausgeprägt ist, als sie es im Spätsommer 2022 war. Bedenken gibt es aber nach wie vor im Süden, wo die Natur immer noch mit erhöhter Trockenheit zu kämpfen hat.

Auch Anfang September werden die Temperaturen wieder steigen: „Eine erneute Episode starker Hitze hat sich seit Sonntag über das Land gelegt“, so Météo-France. Im Südwesten Frankreichs werden Temperaturen erwartet, die für einen September so noch nie dagewesen sind. Eine Rückkehr zur Normalität wird nicht vor Ende der Woche erwartet.


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