Der 26. Februar mag auf den ersten Blick ein gewöhnliches Datum sein, doch in der Geschichte der Menschheit haben sich an diesem Tag bedeutende Ereignisse abgespielt. Von politischen Umstürzen über wissenschaftliche Durchbrüche bis hin zu dramatischen Tragödien – dieser Tag ist reich an geschichtlichen Meilensteinen. Besonders in Frankreich haben sich einige prägende Geschehnisse ereignet, die das Land und teilweise sogar die Welt veränderten.
Weltweite Ereignisse am 26. Februar
1815: Napoleons Flucht von Elba – Beginn der „Herrschaft der Hundert Tage“
Am 26. Februar 1815 gelang Napoleon Bonaparte eine der spektakulärsten Fluchten der Geschichte. Nach seiner Niederlage gegen die Alliierten 1814 war er auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt worden. Doch der ehemalige Kaiser Frankreichs gab sich nicht geschlagen – an diesem Tag verließ er die Insel mit etwa 1.000 Getreuen und segelte in Richtung Frankreich.
Kaum in Frankreich gelandet, begann er seinen legendären Marsch nach Paris. Mit jedem Schritt schlossen sich ihm mehr Soldaten an, und als er am 20. März in Paris einzog, hatte König Ludwig XVIII. bereits das Weite gesucht. Napoleons erneute Herrschaft währte jedoch nur hundert Tage, bevor er in der Schlacht von Waterloo endgültig besiegt wurde.
1935: Einführung der Radar-Technologie
An diesem Tag im Jahr 1935 wurde die bahnbrechende Erfindung des Radars erstmals öffentlich gemacht. Der britische Physiker Robert Watson-Watt demonstrierte die Technologie zur Ortung von Flugzeugen, was später einen entscheidenden Vorteil für Großbritannien im Zweiten Weltkrieg bedeutete. Ohne das Radar wäre die berühmte „Schlacht um England“ möglicherweise anders ausgegangen.
1993: Der Anschlag auf das World Trade Center
New York, 26. Februar 1993 – eine Explosion erschüttert das World Trade Center. Eine Bombe, platziert in einem Lieferwagen in der Tiefgarage des Nordturms, detonierte und riss ein sechs Stockwerke tiefes Loch in das Gebäude. Sechs Menschen kamen ums Leben, über 1.000 wurden verletzt.
Hinter dem Anschlag steckte eine Gruppe islamistischer Terroristen, die das Fundament des Turms sprengen wollten, um ihn zum Einsturz zu bringen. Auch wenn ihr Plan scheiterte, war dies ein düsteres Vorzeichen für den noch verheerenderen Angriff am 11. September 2001.
2012: Trayvon Martin wird erschossen – Beginn der „Black Lives Matter“-Bewegung
Der 17-jährige Trayvon Martin wurde am Abend des 26. Februar 2012 in Sanford, Florida, von George Zimmerman, einem Nachbarschaftswächter, erschossen. Zimmerman behauptete, in Notwehr gehandelt zu haben – eine Behauptung, die eine hitzige Debatte über Rassismus und Polizeigewalt in den USA auslöste.
Der Freispruch Zimmermans 2013 führte schließlich zur Gründung der „Black Lives Matter“-Bewegung, die sich gegen rassistische Gewalt und Diskriminierung einsetzt.
Frankreich und der 26. Februar
Frankreich, ein Land mit einer bewegten Geschichte, war an diesem Datum mehrfach Schauplatz prägender Ereignisse.
1790: Schaffung der französischen Départements
Am 26. Februar 1790 verabschiedete die Nationalversammlung ein Dekret, das Frankreichs Verwaltungsstruktur grundlegend veränderte. Die alten Provinzen wurden abgeschafft und durch 83 Départements ersetzt – ein System, das bis heute besteht.
Diese Reform zielte darauf ab, Frankreich demokratischer und zentralisierter zu gestalten. Die Namen der Départements wurden oft nach Flüssen oder Landschaften benannt, um die alten feudalen Bezüge zu tilgen. Wer heute eine französische Autonummer betrachtet, sieht also ein Relikt der Revolution!
1848: Das Ende der Julimonarchie und der Beginn der Zweiten Republik
Die Februarrevolution von 1848 stürzte am 26. Februar offiziell König Louis-Philippe I. vom Thron. Nach tagelangen Protesten in Paris wurde eine provisorische Regierung gebildet, die die Zweite Republik ausrief.
Eines der ersten Dekrete dieser neuen Regierung? Die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien.
Allerdings sollte auch diese Republik nicht lange währen – bereits 1852 erklärte sich Louis-Napoléon Bonaparte (Neffe Napoleons I.) zum Kaiser Napoléon III.
1986: Die „Affäre Malik Oussekine“ und ihre Folgen
Am 26. Februar 1986 starb der französische Student Malik Oussekine an den Folgen brutaler Polizeigewalt. Er hatte an Protesten gegen eine Hochschulreform teilgenommen, als er von Polizisten verfolgt und in einem Hauseingang zusammengeschlagen wurde.
Sein Tod löste landesweite Empörung aus. Der damalige Premierminister Jacques Chirac sah sich gezwungen, eine umstrittene Polizeieinheit aufzulösen. Noch heute ist der Name Malik Oussekine in Frankreich ein Symbol für Polizeigewalt.
Ein Datum voller Wendepunkte
Ob politische Revolutionen, technologische Fortschritte oder tragische Ereignisse – der 26. Februar hat die Weltgeschichte in vielerlei Hinsicht geprägt. Besonders Frankreich erlebte an diesem Tag einige Umbrüche, die das Land nachhaltig veränderten.
Wer hätte gedacht, dass ein einziger Tag so viele Geschichten in sich trägt?
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