Tag & Nacht






Der Sommer 2024 war gnadenlos. Von Juni bis Mitte September starben in Frankreich 3.711 Menschen an den Folgen extremer Hitze. Diese Zahl entspricht mehr als 2 % der gesamten Sterblichkeit in diesem Zeitraum – eine erschreckende Bilanz. Besonders betroffen waren ältere Menschen: Über drei Viertel der Todesfälle entfielen auf Personen ab 75 Jahren.

Ein Rekordsommer mit fatalen Folgen

Laut den französischen Gesundheitsbehörden lag die Durchschnittstemperatur in diesem Sommer um 0,7 °C über dem langjährigen Mittel. Das klingt zunächst nicht dramatisch, doch in der Realität war es der achtwärmste Sommer in Frankreich seit 1900 – und global gesehen sogar der heißeste aller Zeiten.

Allein während der besonders intensiven Hitzewellen wurden über 600 Todesfälle direkt auf die hohen Temperaturen zurückgeführt. In dieser Zeit machte die hitzebedingte Sterblichkeit mehr als 10 % der gesamten Todesfälle aus. Die Haupt-Hitzewelle dauerte vom 28. Juli bis 14. August, betraf 43 Départements und fast die Hälfte der Bevölkerung. Innerhalb dieser zwei Wochen starben 663 Menschen an den Folgen der Hitze.

Gefährlich – nicht nur für ältere Menschen

Obwohl vor allem Senioren betroffen waren, blieb die arbeitende Bevölkerung nicht verschont. Die französische Arbeitsaufsicht verzeichnete sieben tödliche Arbeitsunfälle, die möglicherweise durch die hohen Temperaturen mitverursacht wurden. Wer bei glühender Hitze draußen arbeiten muss, trägt ein enormes Risiko.

Was bedeutet das für die Zukunft? Ist das der neue Normalzustand? Die Daten sprechen eine klare Sprache: Die Hitzeextreme nehmen zu, und mit ihnen die gesundheitlichen Risiken. Es ist längst keine Frage mehr, ob der Klimawandel Menschenleben kostet – er tut es bereits.

Von Andreas M. B.

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